Bad Schönborn (dpa/lk) – Wegen Untreue und Sachbeschädigung ermittelt die Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen Bad Schönborns Bürgermeister Klaus Detlev Huge. Zum einen soll er einen illegalen Erdwall neben der Bundesstraße aufgeschüttet haben. Zum anderen habe er den Ratstisch im Ratssaal zerstört.
Wegen der Corona-Auflagen soll er angewiesen haben, dass der Ratstisch im Rathaus zerstört wird: Nun ermittelt die Karlsruher Staatsanwaltschaft gegen den Bürgermeister von Bad Schönborn. Es gehe um den Verdacht der Sachbeschädigung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Demnach soll Bad Schönborns Bürgermeister Klaus Detlev Huge dafür gesorgt haben, dass der Ratstisch im Rathaus zerlegt und entsorgt wird, weil nur durch Einzeltische bei Sitzungen die in Corona-Zeiten nötigen Abstände eingehalten werden könnten.
In einem zweiten Verfahren gegen den Rathauschef geht es nach Angaben der Anklagebehörde um Untreue. Auf seine Anweisung soll ein Erdwall an der Bundesstraße 292 ohne Genehmigung errichtet worden sein. Die Erde stamme von einem Privatgrundstück, dessen Eigentümer sich so die Entsorgungskosten zulasten der Gemeinde gespart hätte. Nach Aussage von Bürgermeister Huge habe der Wall Autofahrer davon abgehalten, einen illegalen „Schleichweg“ in den Ort zu nutzen und dadurch Fußgänger und Radler zu gefährden. Trotzdem hatte Huge den Wall auf eigene Kosten beseitigen lassen.
Eine Sprecherin der Bad Schönborner Verwaltung ließ ausrichten, der Bürgermeister äußere sich nicht zu dem laufenden Verfahren. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft wurden auch schon Zeugen vernommen. Weitere Vernehmungen sollen folgen. Der Ausgang der Ermittlungen ist dem Sprecher zufolge völlig offen – von der Einstellung des Verfahrens bis zu einer Anklage sei alles möglich. Wie lange die Behörde ermitteln wird, konnte er nicht abschätzen.