Karlsruhe/Pforzheim (pm/lk) – Trotz der Corona-Pandemie sorgen die Vesperkirchen in Karlsruhe und Pforzheim in der kalten Jahreszeit wieder für Essen. Eröffnung in Karlsruhe ist diesen Sonntag, Pforzheim folgt eine Woche später. Aufgrund der Vorgaben zum Schutz vor der Pandemie wird das sonst erweiterte Angebot fast gänzlich reduziert. Das Angebot konzentriert sich auf Essen, Aufwärmen, Sozialberatung und Seelsorge. Weitere Angebote, wie Tierarzt, Basteln, Kleiderflohmarkt, Andacht und Friseur wird es aber nicht geben.
Es ist es soweit: die Vesperkirche in der Karlsruher Südstadt öffnet in diesem Jahr unter freiem Himmel. Eröffnet wird sie um 10 Uhr mit einem kleinen Gottesdienst. Die Essensausgabe ist täglich bis zum 07. Februar von 11 bis 14 Uhr im Hof der Johanniskirche am Karlsruher Werderplatz . Um den Mindestabstand einzuhalten wurde die Personenzahl auf 70 reduziert. Damit sich keine Gruppen bilden, werden die Gäste durch den Hof geleitet und erhalten an Stationen warmes Essen und Vesperbrote zum Mitnehmen, sowie warme Getränke und Spenden. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen Maske. Auch für die Gäste gilt Maskenpflicht und bei jedem wird die Temperatur gemessen. Außerdem wird eine telefonische Beratung von Ärzten und Tierärzten angeboten, Mittwochs ist eine Streetworkerin vor Ort.
Die Essensausgabe findet in diesem Jahr unter freiem Himmel statt. Und das Essen gibt es nur zum Mitnehmen. „Ein gemeinsames Verzehren der Mahlzeit ist nicht möglich“, betonten die Organisatoren. „Wir versuchen, das Beste daraus zu machen“, erklärte Hannelore Kroll aus dem Vesperkirchenbüro: „Eine Essensstraße mit Zusatzangeboten. Auf dieser erhält jeder Besucher eine umweltgerechte Schüssel für den Transport sowie eine gerichtete Tüte mit Vesperbroten, Obst, etwas Süßes und eventuell mit verpackten Hygieneartikeln oder anderen Spenden.“ Darüber hinaus seien zwei Pavillons als „Andachtszelt“ für Fürbitten und „Gesprächszelt“ für Einzelgespräche oder Beratungen aufgebaut.
Heute in einer Woche startet dann die Vesperkirche in Pforzheim. Neben der Essensausgabe sind dort auch Sozialberatung und Seelsorgeangebote geplant. Weitere Angebote, wie Tierarzt, Basteln, Kleiderflohmarkt, Andacht und Friseur werde es 2021 aber nicht geben, heißt von Seiten der Organisatoren. Die Vesperkirche Pforzheim ist vom 17. Januar bis zum 14. Februar geöffnet. Auch hier wird wegen Corona Essen und Trinken für einen Euro nur zum Mitnehmen angeboten. Für Gespräche mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wird in der Pforzheimer Stadtkirche ein separater Platz eingerichtet.
Vesperkirchen bieten bedürftigen Menschen Verpflegung und ein warmes Plätzchen in der kalten Jahreszeit, medizinische und praktische Hilfe sowie menschliche Zuwendung. Ehrenamtlich arbeitende Ärzte sind im Einsatz; vor Corona konnten sich Besucher kostenlos die Haare schneiden lassen, Tierärzte kümmerten sich um die Haustiere der Gäste. Andachten und kulturelle Angebote, beispielsweise kostenlose Konzerte, machen die Vesperkirchen zum Ort der Begegnung für Menschen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Die erste Vesperkirche öffnete Mitte der 1990er Jahre in der Stuttgarter Leonhardskirche.