Verkehrsminister Hermann: Schüler-Abos bitte nicht kündigen!

29. März 2020 , 11:38 Uhr

Stuttgart (pm/ass) Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hat Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern sowie die Verkehrsverbünde darum gebeten, die Schülertickets für den öffentlichen Nahverkehr nicht zu kündigen. Wenn sie normal weiter laufen könne das dazu beitragen, kleine und mittelständische Busunternehmen sowie andere Verkehrsbetriebe vor gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise bis hin zur Insolvenz zu bewahren.

Ausgleichsregelung im Gespräch

Hermann kündigte am Sonntag in Stuttgart eine Ausgleichsregelung für die im April bezahlten, aber nicht nutzbaren Schülertickets an. Der Verkehrsminister appellierte zugleich an die kommunale Ebene, ebenfalls einen Beitrag zum Erhalt der betroffenen Unternehmen zu leisten: „Wenn wir nicht umsichtig und vorsorgend handeln, haben wir nach der Corona-Krise eine Krise beim Schülertransport“.

Wegfallende Einnahmen können zur Insolvenz führen

Die Corona-Pandemie stelle ganze Branchen vor völlig neue Herausforderungen – so auch die Busunternehmen im ÖPNV, mahnte der Minister. Angesichts der Schließung von Schulen und Bildungseinrichtungen, des Wegfalls von Schulwegen und ausgedünnten Ferienfahrplänen im ÖPNV würden Verkehrsverbünde und das Verkehrsministerium immer häufiger nach einem Rettungsschirm für entfallende Fahrgelderlöse im ÖPNV gefragt. Denn immer mehr Eltern stellen die Kosten für ein weiterlaufendes Schüler-Abo für Bahn und Bus in Frage. Doch die Verkehrsunternehmen, allen voran viele mittelständische Busunternehmen lebten von diesen Tickets. Ein Wegbrechen dieser Einnahmen würde viele Betriebe in große Schwierigkeiten bis hin zur Insolvenz bringen. Der Verkehrsminister betonte: „ÖPNV ist eine zwingend erforderliche Infrastruktur. Wichtig ist jetzt der Erhalt der Busunternehmen, denn auch nach der Corona-Krise muss der ÖPNV noch funktionieren. Das Land unterstützt die Kommunen und Kreise mit einer Soforthilfe von 100 Millionen Euro. Dazu gehört auch der Ausgleich der Schülerbeförderung. Die genaue Abrechnung erfolgt später“ An einem Notfallplan für Bus und Bahn wird derzeit gearbeitet, teilte das Ministerium für Verkehr mit.

Anzeige
Baden-Würrtemberg Corona Coronavirus Covid-19 insolvenz ÖPNV Schülertickets Verkehrsminister

Das könnte Dich auch interessieren

25.04.2024 Einigung in ÖPNV-Tarifstreit - Weitere Streiks vom Tisch Stuttgart (dpa/tk) - Fahrgäste in Baden-Württemberg können aufatmen: Der Tarifkonflikt bei sieben kommunalen Verkehrsunternehmen ist gelöst. In der fünften Verhandlungsrunde in der Nacht zum Donnerstag sei ein Ergebnis erzielt worden, teilte die Gewerkschaft Verdi in Stuttgart mit. Streiks wie letzte Woche in Karlsruhe und Baden-Baden sind damit vom Tisch. 23.04.2024 Gewalt an Schulen nimmt zu - Lehrer fordern mehr Sozialarbeiter Region (pm/dk) – Körperverletzung, Bedrohung und Raub: Das Spektrum von Straftaten an Schulen ist breit. Die Zahlen liegen mittlerweile deutlich über denen vor der Corona-Krise. Schüler dringen auf unabhängige Meldestellen. Zunahme um fast 14 Prozent Die Zahl der Gewalttaten an Schulen hat laut Innenministerium zugenommen: So wurden im vergangenen Jahr 2545 entsprechende Straftaten gegenüber Schülern 19.04.2024 Auch am Samstag noch ÖPNV-Streik in Karlsruhe Region (dpa/dk/svs) - Nächste Runde im Streikkarussell: Mit Rückenwind der Beschäftigten hat Verdi für Donnerstag und Freitag zu Ausständen im kommunalen Nahverkehr aufgerufen. Davon sind auch Abiturienten betroffen. In Karlsruhe fährt keine einzige Tramlinie und auch Busse fallen aus. 08.04.2024 Gute Nachrichten: Grippewelle im Südwesten klingt aus Region (pm/dk) - Hat es euch auch erwischt? War euer Büro auch wochen- und monatelang unterbesetzt? Der Höhepunkt der Grippewelle in Baden-Württemberg war im Februar. Nun gehen die Zahlen zurück.