Verkaufen im virtuellen Warenhaus

18. Februar 2019 , 15:20 Uhr

Immer mehr Menschen kaufen online ein. Verkäufer haben das Handwerk dazu vor allem offline gelernt – bis jetzt. Kaufleute im E-Commerce bildet etwa das Berufliche Bildungs- und Rehazentrum der SRH in Karlsbad-Langensteinbach aus.

Einkaufen war noch nie so einfach wie heute: Bücher, Kleidung oder eine ganze Wohnzimmereinrichtung sind nur wenige Klicks entfernt. Fast 70 Prozent aller Internetnutzer schieben sich mit ihrer Computermaus oder auf dem Touchscreen durch virtuelle Warenhäuser.

Verkäufer sein war dagegen noch nie so kompliziert wie heute. Online-Kaufleute nutzen Computerprogramme, denn Waren liegen in Datenbanken statt in Regalen. Ein Gefühl für ansprechende Fotos ist wichtig, denn der Kunde kann das neue Kleidungsstück nicht in die Hand nehmen. Und der Kontakt läuft über Social Media oder Bewertungsplattformen.

Deshalb braucht es Kaufleute mit einem Gespür für Kommunikation im Internet. Sie müssen die Abläufe zwischen Produktion, IT-Abteilung, Marketing und Vertrieb koordinieren. Bisher gab es dafür keine Ausbildung, Unternehmen mussten auf Quereinsteiger setzen. Seit 2018 ist der Ausbildungsberuf „Kaufleute im E-Commerce“ offiziell anerkannt.

Die Ausbildung ist auf die Anforderungen im Online-Handel abgestimmt. Ein Schwerpunkt ist die Projektleitung zwischen den Schnittstellen. „Deshalb ist es gut, wenn Azubis Erfahrung mitbringen, sich etwa mit Internetanwendungen auskennen“, sagt Sylvia Jaki, Leiterin der kaufmännischen Berufe im Beruflichen Bildungs- und Rehazentrum (BBRZ).

Das BBRZ in Karlsbad-Langensteinbach unterstützt Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen beruflich neu orientieren müssen. Eine Möglichkeit ist jetzt, sich auf E-Commerce zu spezialisieren. „Wer etwa ein Studium abbrechen musste, kann in dieser vielfältigen Ausbildung auf sein Wissen aufbauen“, sagt Jaki.

Praxiserfahrung sammeln die Kaufleute in einem eigens dafür erstellten Onlineshop. Hier fließt das Know-how der Ausbildung zum Zweiradmechatroniker im BBRZ mit ein. Denn der Shop bietet Produkte für den Fahrradbedarf an, die von den Zweiradmechatronikern bereitgestellt werden. Start des ersten Ausbildungsjahrgangs ist im Juli, die Absolventen legen ihre Prüfung dann im Sommer 2021 vor der IHK Karlsruhe ab.

Die Chancen, mit diesen Erfahrungen einen Arbeitsplatz zu finden, sind groß – vom reinen Onlinehandel bis zu kleineren Betrieben mit eigenem Onlineshop. „Wer kreativ ist, sich schnell Themen aneignen kann und gerne mit anderen zusammenarbeitet, hat hier eine neue Perspektive“, sagt Jaki.

SRH Berufliche Rehabilitation
Die SRH Berufliche Rehabilitation bietet in Karlsbad-Langensteinbach und Heidelberg Aus- und Weiterbildungen an. Erwachsene, die aufgrund körperlicher und psychischer Einschränkungen ihren Beruf nicht mehr ausüben können, profitieren von 50 Jahren Erfahrung. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter. Den Lernalltag unterstützen medizinische, psychologische und sozialpädagogische Angebote. Ziel ist die optimale Vorbereitung der Teilnehmer auf den Arbeitsmarkt. Zwei Drittel der Absolventen starten anschließend direkt in den Beruf. Träger ist die SRH Bildung, ein Unternehmen für Bildungsdienstleistungen in Heidelberg.

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