Trotz Corona: Mehr Staus in den Sommerferien in Baden-Württemberg als 2019

24. September 2020 , 10:00 Uhr

Karlsruhe (pm/lk) – Welche Folgen hatten die Beschränkungen durch Corona auf den Reiseverkehr in diesem Sommer? Das hat der ADAC in der regionalen Staubilanz für die baden-württembergischen Sommerferien vom 30. Juli bis 13. September untersucht. Das Ergebnis: Im Gegensatz zum bundesweiten Trend gab es an den Wochenenden während der Sommerferien in Baden-Württemberg rund fünf Prozent mehr Staus als im Vorjahr. Das letzte Reisewochenende vom 11. bis 13. September war das staureichste. Baden-Württemberg war das letzte Bundesland, das noch Sommerferien hatte.

Karlsruhe auf Platz 2 und 3

Die Zahl der Staus, ihre Längen und die Dauer berechnet der ADAC aus Positions- und Geschwindigkeitsinformationen, die ihm direkt aus den Fahrzeugen über Online-Navigationsgeräte und Smartphone-Apps mit der Funktion „Staudaten übertragen“ ständig anonymisiert und automatisiert übertragen werden. Aus diesen Live-Daten ergibt sich – bezogen aufs Autobahnnetz – die Verkehrslage in Deutschland. Damit wurden auch die längsten Staus während der Sommerferien in Baden-Württemberg errechnet:

  1. Freitag, 31. Juli: 19 km auf der A7 Ulm – Würzburg zwischen Aalen/Oberkochen und Dinkelsbühl/Fichtenau
  2. Freitag, 21. August: 17 km auf der A5 Karlsruhe – Basel zwischen Karlsruhe-Süd und Rastatt-Süd
  3. Freitag, 31. Juli: 17 km auf der A5 Karlsruhe – Heidelberg zwischen Karlsruhe-Nord und Kreuz Walldorf

Mitte August Fahrt aufgenommen

Zeigte sich das Verkehrsgeschehen an den ersten beiden Reisewochenenden noch verhalten, so nahm es ab Mitte August Fahrt auf. Vor allem zum Ferienende hin stiegen mit der Reiselust auch die Stauzahlen stark an. Zusätzlich zu den Urlaubsheimkehrern waren bei schönem spätsommerlichem Wetter viele Wochenend- und Tagesausflügler auf den Straßen unterwegs. So war das letzte Reisewochenende vom 11. bis zum 13. September auch gleichzeitig das staureichste. Zu diesem Zeitpunkt war Baden-Württemberg als einziges Bundesland noch in den Ferien, der ADAC zählte hier insgesamt 642 Staus, also 29 Prozent mehr als 2019.

Mehr, aber kürzere Staus als 2019

Insgesamt stieg die Anzahl der Staus an den baden-württembergischen Ferienwochenenden von 3.700 im Jahr 2019 um etwa fünf Prozent auf rund 3.900 in diesem Jahr. Niedriger als im Vorjahr waren hingegen die gemessenen Staulängen. Hier verzeichnete der ADAC einen Rückgang von 19 Prozent. 2020 summierte sich die Länge der registrierten Staus an den Ferienwochenenden in Baden-Württemberg auf insgesamt 8.300 Kilometer, im Vorjahr waren es noch 10.200 Kilometer.

Baustellen als Nadelöhre

Gleich am ersten Ferienfreitag (31. Juli 2020) wuchs die Autoschlange auf der A7 zwischen Aalen/Oberkochen und Dinkelsbühl/Fichtenau, wo die Bauarbeiten am Virngrundtunnel schon seit eineinhalb Jahren den Verkehr ausbremsen, auf 19 Kilometer an. Rekordlängen erreichten auch die Staus auf der A5 mit jeweils 17 Kilometern in südlicher Richtung zwischen Karlsruhe und Rastatt (21.8.2020) sowie nach Norden zwischen Karlsruhe und dem Kreuz Walldorf (31.7.2020). Grundsätzlich waren es – wie schon 2019 – die Freitage, an denen Urlauber und Heimkehrer besonders viel Geduld benötigten, da zum Reiseverkehr auch noch der Berufsverkehr hinzukam. Meist kam es so an Freitagen zu doppelt so vielen Staus als an Samstagen oder Sonntagen.

Hilfe für Reisende von ADAC Stauberatern

Die Stauberater des ADAC Nordbaden e.V. unterstützten auch in diesem Jahr die Reisenden auf den Straßen der Region. Egal ob mit Tipps zu Ausweichstrecken, Malbüchern für die kleinen Mitfahrer oder einer Flasche Wasser, die Stauberater waren oft Retter in der Not. In diesem Jahr waren natürlich die eigene Maske und eine Flasche Desinfektionsmittel im Motorrad-Koffer mit dabei. Stauberater Joachim Paul resümiert: „Auffällig war in diesem Jahr, dass der Verkehr in Richtung Süden wesentlich entspannter war, als in Richtung Norden. Das lag unter anderem natürlich an der großen Baustelle in Richtung Walldorf, allerdings blieb der typische Reiseverkehr in Richtung Süden auch größtenteils aus.“ Viele Staus wurden laut Paul durch liegengebliebene Fahrzeuge im Baustellenbereich verursacht. Erfreulich sei gewesen, dass die Rettungsgasse in den häufigsten Fällen gut funktioniert hat.

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