Tod von zwölf Schlittenhunden – Halterin steht in Calw vor Gericht

30. Mai 2023 , 05:49 Uhr

Calw (dpa/tk) – Vor dem Amtsgericht Calw geht es heute um den Tod von zwölf Schlittenhunden. Der Halterin wird vorgeworfen, die Tiere in einer heißen Sommernacht in engen Transportboxen ohne Wasser gelassen zu haben. Die Tierrechts-Aktivisten von Peta wollen vorm Gericht demonstrieren.

Huskys erstickt

Zwölf Schlittenhunde starben in einer Juli-Nacht in einem Transporter in Dobel nahe Pforzheim. Die Staatsanwaltschaft Tübingen wirft der Halterin vor, 26 Huskys über Nacht in 18 Transportboxen in einem fast vollständig geschlossenen Transporter gehalten zu haben. Dabei sollen die Hunde erheblichem Leid ausgesetzt gewesen und mutmaßlich erstickt sein. Das Amtsgericht Calw erließ einen Strafbefehl gegen die Halterin, die Frau legte Einspruch ein. Deswegen kommt der Fall nun vor Gericht.

Ermittlungen und Falschbehauptungen

Die Polizei hatte die Kadaver der verendeten Hunde damals nach einem Hinweis auf einem Grundstück in Dobel ausgraben lassen. Die Tierschutzorganisation Peta teilte damals mit, die Hunde seien in einem Transporter erstickt. Danach seien sie vergraben worden, um Untersuchungen zu vermeiden. Laut dem Verband Deutscher Schlittenhundesportvereine (VDSV) hingegen hatte die Besitzerin ihre Tiere ordnungsgemäß in Boxen untergebracht und am Morgen 12 von 26 Hunden tot gefunden. Der VDSV schrieb, die Tiere könnten vergiftet worden sein und sagte ein für den Winter in Dobel geplantes Schlittenhunderennen sicherheitshalber ab.

Kritik am Hundesport

Wettkämpfe mit Tieren seien generell fragwürdig, findet Julia Stubenbord, Landesbeauftragte für Tierschutz in Baden-Württemberg. Schlittenhundesport sei nicht so extrem wie andere Rennsportwettkämpfe mit Hunden, letztendlich würden die Tiere bei Wettkämpfen aber zu Sportgeräten. «Es ist auch fragwürdig, Tiere für einen Wettkampf Hunderte Kilometer zu transportieren.»

Die Verhandlung vor dem Amtsgericht Calw erregte bereits vorab Aufmerksamkeit. Die Tierschutzorganisation Peta kündigte eine Protestaktion gegen Schlittenhunderennen vor Prozessbeginn an. Ursprünglich sollte die Verhandlung bereits Anfang des Monats beginnen. Aufgrund einer Erkrankung eines Verfahrensbeteiligten verschob das Amtsgericht den Auftakt.

Anzeige
Calw erstickt Huskys Polizei Prozess Schlittenhunde Staatsanwaltschaft Tierrechtsorganisation Peta Tod

Das könnte Dich auch interessieren

31.05.2023 Calw: Zwölf tote Schlittenhunde - Halterin zu Geldstrafe verurteilt Calw (dpa/lsw) – Nach dem Tod von zwölf Schlittenhunden in Dobel hat das Amtsgericht Calw die Halterin zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 50 Euro verurteilt. Damit gilt sie nicht als vorbestraft. Der Tierrechtsorganisation Peta geht das Urteil nicht weit genug. 10.01.2024 Prozess gegen Ex-KSK-Kommandeur startet Ende Januar in Tübingen Calw (dpa/dk)- Eine Munitionsaffäre bei der Eliteeinheit KSK in Calw sorgt für Schlagzeilen. Die Staatsanwaltschaft erhebt 2022 Vorwürfe gegen den früheren KSK-Kommandeur. Nun soll er vor Gericht. Fehlende Munition im Wert von 28.000 Euro Nach einer Munitionsaffäre beim Kommando Spezialkräfte (KSK) muss sich der frühere KSK-Kommandeur, Brigadegeneral Markus Kreitmayr, vor dem Landgericht Tübingen verantworten. Der 19.07.2023 Mutmasslicher Brandstifter in Calw festgenommen Calw – In Calw ist ein Brandstifter dingfest gemacht worden. Polizei und Feuerwehr beschäftigten seit Wochen immer wieder kleinere Flächenbrände in der Umgebung. Nach einem erneuten Feuer im Wald wurde ein Verdächtiger ermittelt und festgenommen. 12.05.2023 Calw: Wieder haben WhatsApp-Betrüger zugeschlagen Calw (pol/tk) – Wieder einmal haben Onlinebetrüger zugeschlagen. Diesmal traf es eine Person im Landkreis Calw. Diese wurde Opfer der um sich greifenden WhatApp-Masche.