Germersheim (pm/lk) – Das Coronavirus breitet sich weiter in der Südpfalz aus. Am Mittwoch meldet die Pressestelle des Landkreises Germersheim 162 bestätigte positive Fälle. Der Kreis befindet sich ebenso wie der Nachbarlandkreis Südliche Weinstraße und die kreisfreie Stadt Landau inzwischen in der „Alarmstufe“ Rot des Warn- und Aktionsplans des Landes Rheinland-Pfalz.
Inzwischen hat es weitere Einrichtungen im Landkreis Germersheim mit Corona-Neuinfektionen erwischt. Beispielsweise die Senioreneinrichtung Haus Edelberg in Bellheim, die Kita St. Jakobus in Germersheim, die Betriebs-Kindertagesstätte Sternchen Germersheim, die Kindertagesstätte Wasserturm in Kandel, die Kita Hermann-Quack in Wörth-Maximiliansau, die Kita Amadeus in Wörth sowie die Carl-Benz-Gesamtschule in Wörth. Einige Kitas bleiben ganz geschlossen, in anderen ist jeweils nur die betroffene Gruppe in Quarantäne.
Auch im Nachbarlandkreis Südliche Weinstraße und in der kreisfreien Stadt Landau gibt es weitere positive Corona-Fälle und dadurch Schließungen und Einschränkungen. Aktuell sich nach Angaben des zuständigen Gesundheitsamts seit gestern 29 weitere Fälle dazugekommen. Eine Bewohnerin und zwei Pflegekräfte einer Senioreneinrichtung im südlichen Teil des Landkreises sind betroffen, außerdem die Kita Horsthüpfer in Landau und eine Schülerin der 10. Klassenstufe der Realschule plus Maikammer-Hambach. Für die Kontaktpersonen innerhalb der Kita wurde eine Quarantäne bis einschließlich 06. November angeordnet. Da alle Schülerinnen und Schüler der Klasse in Maikammer Masken getragen haben, sind an der Schule keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Der Landkreis Südliche Weinstraße hatte, als die Fallzahlen deutlich angestiegen sind, vorsorglich einen Hilfeleistungsantrag bei der Bundeswehr gestellt. Seit heute sind 15 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und verschaffen den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen im Gesundheitsamt etwas Luft. Die Aufgabe der Soldaten wird sein, positiv getestete Personen über ihr Ergebnis zu informieren und Folgemaßnahmen einzuleiten. Außerdem sollen sie Kontaktpersonen der Infizierten nachverfolgen und die notwendigen Testungen oder Quarantänemaßnahmen erlassen. Die 15 Soldaten sollen vorerst den gesamten November über bleiben.
Die Südpfälzer Landräte Fritz Brechtel (GER), Dietmar Seefeldt (SÜW) und Oberbürgermeister Thomas Hirsch (LD) haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen und einheitliche Regelungen geeinigt. So gelten bereits ab Freitag verschärfte Regeln. Veranstaltungen im Freien werden auf 100, in geschlossenen Räumen auf 50 Personen begrenzt. Zwischen 23 und 06 Uhr gilt eine Sperrstunde und ein Alkoholverbot. Die Vorgaben sollen am kommenden Wochenende gelten, bevor dann ab Montag die bundesweite Corona-Verordnung in Kraft tritt.
Die drei Verwaltungschefs appellieren dringend an die Bevölkerung, auf private Veranstaltungen zu verzichten, Maske zu tragen und weiter konsequent die AHA+L-Regel einzuhalten, also auf Abstände und Hygiene zu achten, Alltagsmaske zu tragen und für ausreichend Belüftung zu sorgen. „Trotz der steigenden Infektionszahlen besteht kein Grund zur Panik, wir müssen jetzt aber sehr vorsichtig sein und uns weiter disziplinieren, damit nicht alle Einschränkungen der vergangenen Monate umsonst gewesen sind.“