Social Media Expertin aus Karlsruhe sieht Chancen in der Corona-„Zwangspause“

19. März 2020 , 13:10 Uhr

Karlsruhe (cmk) Für viele Unternehmer ist die aktuelle Lage mehr als nur eine finanzielle Herausforderung. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, wurde das öffentliche Leben in ganz Deutschland immens eingeschränkt. Doch wie kann die „Zwangspause“ sinnvoll genutzt werden? Expertin Anja Polzer verrät: Mit Social Media!

Digital ist vieles möglich

Das Internet ist glücklicherweise nicht von der „Zwangspause“ betroffen. So konnten sich bereits jetzt zum Beispiel diverse Nachbarschaftshilfen online organisieren. Auch der Informationsfluss ist durch die digitalen Medien gesichert. So ergeben sich gerade für online-affine Menschen viele Chancen, die aktuelle Situation so gut es eben geht zu nutzen. Eine Expertin, die sich vor allem mit den digitalen Themen bestens auskennt, ist Anja Polzer aus Karlsruhe. Sie ist die Gründerin von „Social Media King“, einer Agentur in der Fächerstadt. Sie hat uns verraten, wie die Zeit Zuhause nun sinnvoll genutzt werden kann und welche Chancen sich dadurch ergeben.


Die Social Media Expertin Anja Polzer aus Karlsruhe.

Positive Inhalte wichtiger denn je

„Alles, was online stattfindet hat nun eine riesen Chance, mehr denn je“, schätzt Polzer die momentane Lage generell ein. Dabei seien nicht nur Influencer über Instagram gemeint. „Auch die vielen anderen Plattformen und Streaming-Möglichkeiten: Podcasts, YouTube, LinkedIn, Xing“, so die Expertin. Dabei sei es aber mehr denn je wichtig, einen „echten Mehrwert zu generieren und nicht nur einfaches ‚bla bla‘ von sich zu geben oder sogar weitere Angst, Falschmeldungen und Panik zu verbreiten.“ Besonders wichtig seien in dieser Zeit also positive Inhalte, die Trost spenden, Mut geben und neue Chancen aufzeigen, rät Polzer. Sie selbst hat online eine sehr große Reichweite und setzt ihre Ratschläge auf ihren eigenen Social Media Kanälen (@anja_polzer_official und @socialmediaking.de) für ihre Follower um.  „Ich nutze das ja immer und sehe gerade diese Zeit auch als echte Chance für alle, die nun einen echten Mehrwert bieten. Ich bin generell ein sehr positiver Mensch und gebe den Menschen, die meinen Accounts folgen gerne Einblicke in mein Leben. Das ist aber nur eine Seite, die viel wichtigere ist die, in der ich Menschen zeige, was online alles möglich ist, wie wichtig digital und online heute sind und wie jeder für sein eigenes Unternehmen, ob als Angestellter oder Inhaber/Selbständiger die richtige Digitalstrategie findet, vor allem natürlich im Bereich Social Media“, so die Expertin und Influencerin. Ihre eigene Aufgabe sieht Anja Polzer dabei nicht in der Aufklärung. So ergänzt sie: „Ich bin weder Mediziner, Virologie, noch sonst fachlich im medizinischen Bereich ausgebildet, mir geht es eher darum Mut und Kraft zu schenken, Abwechslung zu bieten und zu zeigen, was man auch alles in dieser Zeit machen kann und wie gut es uns noch immer geht. Dankbarkeit ist dabei ein ganz wichtiges und großes Thema für mich.“

Mangelnde Digitalisierung im Bildungssystem

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie haben es die Menschen wohl vor allem auf eines abgesehen: Klopapier, Konserven und Fertigprodukte. Was Anja Polzer über dieses Phänomen denkt? „Mich beunruhigen vor allem die Menschen mit ihrer egoistischen Art. Hamsterkäufe sind das eine, Ignoranz und fehlende Nächstenliebe das andere. Auch WAS gekauft wird, beunruhigt mich sehr. Chips, Pizza und andere Fastfoodgerichte finden gerade genauso reißenden Absatz wie Toilettenpapier und Küchenrollen, frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse verschimmeln währenddessen in den Frischetheken. Das macht mich wirklich traurig“, verrät Polzer. „Ein anderes Thema ist für mich wie wenig die Digitalisierung in unserem Bildungssystem angekommen ist. Es müssen nun Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichten, Studenten haben zwangsvorlesungsfrei, weil wir nicht in der Lage sind, Unterricht über einen Online- oder Streamingdienst anzubieten. Lehrer, Dozenten, Professoren und auch andere Bildungsträger könnten ihren Unterricht genauso online abhalten. Die Schüler und Studenten wären in virtuellen Klassenzimmern vernetzt, könnten Gruppenaufgaben erledigen etc. Besonders in einer Stadt wie Karlsruhe, in der es so viele Digital- und Technologieunternehmen gibt, in der wir das KIT haben usw. bin ich darüber besonders erstaunt. Und natürlich auch darüber, wie wenig Unternehmen auf eine Home-Office Situation vorbereitet sind, obwohl es die generelle Arbeit zulassen würde. Ich hoffe, dass dies unser Land nachhaltig zum Denken anregt und wir diese Zeit nutzen uns endlich um die Digitalisierung zu kümmern!“

Abseits der Menschenmenge an die frische Luft

Doch ausschließlich Zuhause sitzen kommt für Anja Polzer momentan noch nicht in Frage. „Aktuell bin ich noch jeden zweiten Tag im Büro und an den anderen Tagen vom Home-Office aus tätig. Ansonsten halte auch ich mich an die Empfehlungen und meide Menschenmengen und unnötige Kontakte mit anderen Menschen. Spazieren oder Joggen gehe ich aktuell noch, aber in einem ruhigen Naturschutzgebiet direkt hinter unserem Haus, dort trifft man nur wenige Menschen und kann genug Abstand halten. Frische Luft und Bewegung und die aktuell frühlingshaften Temperaturen tragen auf jeden Fall zu einem stabilen Gemüt bei.“

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