(Anzeige) – Snus (ausgesprochen Snüß) ist eine Art rauchloses Tabakerzeugnis, das fein gemahlen ist und sich feucht anfühlt. Snus kann normalerweise in kleinen Beuteln gekauft werden, ähnlich wie Teebeutel. Da Snus nicht geraucht wird, sondern oral eingenommen wird, wird der kleine Beutel unter der Oberlippe, oberhalb der Zähne, platziert und dann mit der Zeit in den Körper aufgenommen. Snus hat eine weniger glatte Textur als Schnupftabak und eine bessere Konsistenz als Kautabak. Snus hat eine lange Geschichte, die stark mit Schweden verknüpft ist. An sich wird das Tabakerzeugnis jedoch seit mehr als 200 Jahren auf der ganzen Welt konsumiert.
Während der ursprüngliche Snus noch immer in Schweden hergestellt wird und dort auch sehr beliebt ist, haben andere Regionen auf der Welt ihre eigenen Varianten des Tabakerzeugnisses entwickelt. Diese unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe. Während das Originalrezept in der Regel einen Tabakanteil von 30 Prozent vorsieht, können andere Varianten einen höheren oder niedrigeren Tabakanteil aufweisen. Der in den Vereinigten Staaten hergestellte Snus beispielsweise wird in vorportionierten Packungen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten, in der Regel Wintergrün und Minze. In Schweden hingegen gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen wie Zimt, Nelke, Kirsche, Zitrone und Minze. Snus wird gewöhnlich in drei Kategorien unterteilt: Original, Regular oder White. Die für die ursprüngliche Snus-Rezeptur verwendeten Packungen werden häufig stärker befeuchtet als die anderen, um dem Snus ein unverwechselbares braunes, feuchtes Aussehen zu verleihen. Schauen wir uns im Folgenden zunächst die Geschichte des Snus an, bevor wir zu sieben interessanten Fakten über Snus kommen.
Die Geschichte des Snus reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die indigene Bevölkerung Amerikas damit begann, Wasser, Salz und Tabakblätter zu mischen und zwischen Zahnfleisch und Oberlippe zu klemmen. Der Schnupftabak war geboren. Bald sollte er seine Reise auch nach Europa antreten. Als er in Frankreich ankam, wurde er beispielsweise für die Küche verwendet. So gab es in Paris ein entsprechendes Gericht, das in ganz Europa bekannt war.
In Schweden stammt die erste Erwähnung von Snus aus dem Jahr 1637. Aus diesem Jahr haben wir ein Zolldokument, in dem vermerkt wird, dass ein Tabakerzeugnis aus Porvoo, einer Stadt im heutigen Finnland, eingeführt wurde. Finnland war damals jedoch ein Teil Schwedens. Im Laufe der Jahre wurde Snus immer beliebter, vor allem bei den Damen und Herren der Aristokratie. Um 1700 hatte jeder feine Herr eine Dose Snus in seiner Tasche versteckt. Snus war teuer, weshalb nur die obere Gesellschaftsschicht in den Genuss kam. Dementsprechend waren Snusdosen winzige, wunderschöne Kunstwerke aus kostbaren Materialien, darunter Silber und Gold. In kürzester Zeit wurden sowohl das Produkt selbst als auch die Dosen zu einem beliebten Geschenk.
Wie gelang der Tabak aber eigentlich nach Nordeuropa? Dieses Ereignis ist auf die Kolonialgeschichte Schwedens zurückzuführen. Bringen wir heute vor allem Länder wie Großbritannien, Frankreich und die Niederlande mit Kolonialismus in Verbindung, sind die kolonialistischen Bestrebungen Schwedens und Dänemarks mittlerweile nahezu vergessen. Doch auch Schweden besaß im 17., 18. und 19. Jahrhundert verschiedene Kolonien.
Eine davon war in den heutigen Vereinigten Staaten am Unterlauf des Delaware. Die Schweden nannten dieses Gebiet Nya Sverige, Neuschweden. Hier kamen die Schweden das erste Mal mit der Tabakpflanze in Kontakt und brachten diese mit nach Nordeuropa. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren im schwedischen Staatsgebiet breits in 70 Städten Tabakpflanzen angebaut. Doch die Produktion von Tabak war teuer und so wurde der Tabak aus Kostengründen mit Wasser und Salz verdünnt – Snus war geboren.
Rauchlose Tabakprodukte werden in der Regel folgendermaßen hergestellt: Zunächst werden die Tabakblätter gereinigt und in kleine Streifen geschnitten. Anschließend werden sie gelüftet und in der Sonne getrocknet, bevor sie zu Pulver gemahlen werden. Dann werden die gemahlenen Tabakblätter einer Hitzebehandlung unterzogen, die zwischen 24 und 36 Stunden dauert. Die Hitze kann bis zu 100 Grad Celsius erreichen.
Im Gegensatz zu anderen rauchlosen Tabakerzeugnissen wird Snus jedoch pasteurisiert. Zu diesem Zweck werden die gemahlenen Tabakblätter während des Aufbereitungsprozesses unter den Brennpunkt erhitzt. Bei anderen Tabakerzeugnissen werden die Blätter lediglich an der Luft getrocknet. Auf diese Weise wird der natürliche Geschmack der Blätter verbessert und die Fermentation ermöglicht. Während des Fermentationsprozesses verbinden sich die Stickstoffmikroben in der Pflanze mit den Sauerstoffionen aus der Luft. Dies trägt dazu bei, den natürlichen Ammoniakgehalt der Tabakpflanze zu entziehen, was den Säuregehalt der Blätter erhöht und die Aufnahme des Nikotingehalts durch den Körper erleichtert.
Da Snus jedoch pasteurisiert und nicht fermentiert wird, enthält er weniger Ammoniak und ist daher weniger geschmackvoll. Um den Geschmacksverlust auszugleichen, fügen die Hersteller in der Regel Backpulver (Natriumbicarbonat) und mehr Salz hinzu.
Nachdem wir uns mit der Geschichte von Snus und seinen einzigartigen Eigenschaften beschäftigt haben, wollen wir nun einige interessante Fakten über Snus erfahren:
Immer mehr Menschen ziehen Snus anderen Tabakerzeugnissen vor
In Schweden etwa geben immer mehr Menschen das Rauchen auf und greifen stattdessen zu Snus. Tatsächlich liegt die Zahl der rauchenden Personen im Lande bei weniger als 10 Prozent der Bevölkerung – das ist die niedrigste Quote in Europa und stellt einen enormen Rückgang dar, wenn man bedenkt, dass im Jahr 1976 noch 40 % der Schwedinnen und Schweden geraucht haben.
Snus schmeckt gekühlt besser
Snus sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden, um ihn länger frisch zu halten. Viele schwören auch darauf, dass Snus am besten schmeckt, wenn er ein paar Stunden im Kühlschrank gelegen hat.
Snus ist kein neues Produkt
Snus ist vielleicht nicht so populär wie Zigaretten oder Zigarren und andere Tabakerzeugnisse, aber er spielt in seiner ganz eigenen Liga. Wie wir erfahren haben, gibt es Snus bereits seit über zwei Jahrhunderte.
Nie wieder spucken
Snus ist sauber und einfach zu verwenden – Sorgen, dass der Inhalt versehentlich verschluckt wird oder ausgespuckt werden muss, gehören der Vergangenheit an.
Der Zubereitungsprozess ist ähnlich wie bei der Milch
Die Tabakblätter werden zerkleinert und gemahlen, bevor sie genau so weit erhitzt werden, dass sie 24 bis 36 Stunden lang nicht verbrennen.
Snus wird oral konsumiert
Kautabak wird hinter die Unterlippe oder manchmal auch an die Seiten der Wange gelegt; Schnupftabak wird geschnupft. Snus hingegen kommt hinter die Oberlippe und gelangt so in die Blutbahn.
Snus gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen
Ob tropische Mango, Wassermelone, Eukalyptus oder mit Anisgeschmack – Snus ist in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Für gewöhnlich lassen sich die Geschmacksrichtungen in vier Kategorien unterteilen: traditionell, natürlich, erfrischend und fruchtig.