Seniorinnen aus Pforzheim und Nagold gehen Enkeltrick-Betrügern auf den Leim

03. Juli 2020 , 12:51 Uhr

Pforzheim/Nagold (pol/lk) – Nachdem am Mittwoch und Donnerstag Enkeltrickbetrüger im Raum Bruchsal und im Murgtal aktiv, aber nicht erfolgreich waren, sind jetzt zwei Seniorinnen aus Pforzheim und Nagold um mehrere tausend Euro erleichtert worden. Am Donnerstag übergab eine 82-Jährige in Wurmberg einen fünfstelligen Geldbetrag an eine angebliche Enkelin. Eine 83-Jährige aus Nagold hob Geld von der Bank für den angeblichen Immobilienkauf des falsche Enkels ab.

Fünfstellige Geldbeträge erbeutet

Am Donnerstag wurden gleich zwei Seniorinnen durch falsche Enkel um einen Geldbetrag in fünfstelliger Höhe gebracht. Gegen 10:00 Uhr am Vormittag rief die angebliche Enkelin einer 82 Jahre alten Frau in Wurmberg an und schaffte es durch geschickte Gesprächsführung die Seniorin zu täuschen. Das Geld würde zum Kauf einer Wohnung benötigt. Laut der Enkelin würde sie eine Angestellte des Notars vorbeischicken, welche das Geld an sich nehmen würde. Daraufhin übergab die gutgläubige Dame ihr Geld an eine fremden Frau. Die hatte um 13:00 Uhr an der Haustür geklingelt und den Briefumschlag mit dem Geld entgegengenommen. Anschließend lief die Frau in Richtung Wurmberger Straße davon.

Angebliche Enkel wollen Immobilien kaufen

Zur gleichen Zeit klingelte auch das Telefon einer 83-jährigen Frau aus Nagold. Hier war die angebliche Freundin ihres Enkels am Telefon. Auch hier brauchte die Frau unbedingt Geld zum Kauf einer Immobilie. Als die Seniorin angab, das Geld erst von der Bank holen zu müssen, wurde für den frühen Abend eine Geldübergabe vereinbart. Auf die Minute pünktlich, um 18:30 Uhr, erschien ein gepflegter, südländisch aussehender Mann am Gartentor und nahm das Geld entgegen. Anschließend entfernte er sich zu Fuß in Richtung Kronenstraße. In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen.

Hohe Dunkelziffer an Opfern

Die genauen Summen wollte die Polizei nicht nennen. Die zwei Seniorinnen seien am Donnerstag um einen Geldbetrag in fünfstelliger Höhe gebracht worden. Die Polizei geht bei der Enkeltrick-Masche von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele sich nicht trauten, Anzeige zu erstatten. Oft hätten die Opfer das komplette Erbe ihrer Nachkommen an die Betrüger herausgegeben.

Bleiben Sie skeptisch

Die Polizei warnt eindringlich: Auf Fragen wie „Rate mal, wer dran ist?“ sollten Sie sich nicht einlassen, sondern den Anrufer auffordern, den Namen selbst zu nennen. Geben Sie am Telefon niemals Details zu ihren finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie kein Geld oder Schmuck an fremde Personen. Beenden Sie Telefonate, bei denen Geld gefordert wird, immer sofort. Wenn Sie sich erst einmal auf die Spielchen eingelassen haben, sind die Chancen gering, sich den Tätern zu entziehen. Diese sind psychologisch versiert und wissen genau, wie sie Sie um den Finger wickeln können. Und dass der vermeintliche Enkel oder sonst ein Bekannter nicht bei ihnen persönlich vorbeikommt ist doch klar. „Ihr Enkel“ wird sich immer entschuldigen lassen. Nur so funktioniert der Betrug. Sprechen Sie mit Verwandten oder vertrauten Personen über dubiose Anrufe. Oder informieren Sie die Polizei, allerdings nicht mit der Rückruftaste.

Es gilt daher immer: Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, legen Sie sofort auf und informieren Sie umgehend die Polizei.

 

https://www.die-neue-welle.de/bruchsal/welle-von-telefonbetruegereien-rund-um-bruchsal

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