Karlsruhe/Speyer (lk) – Hier ein Stich, da ein Stich – die Region ist aktuell schnakengeplagt. Dirk Reichle von den Schnakenbekämpfern der Kabs bestätigt, dass es dieses Jahr deutlich mehr Schnaken gibt als sonst. Unter anderem haben der nasse Frühling und das Hochwasser im Sommer das Wachstum der Stechmückenpopulationen befeuert. Doch ab kommender Woche soll es schon besser werden.
Überall in der Region gibt es sie aktuell und jeder ist genervt: Die Rede ist von den Schnaken. Durch den nassen Frühling und das Hochwasser im Sommer gibt es dieses Jahr deutlich mehr Stechmücken als sonst und das obwohl die Schnakenbekämpfer der Kabs seit Monaten im Dauereinsatz sind. „Seit Mai haben wir permanent Niederschläge, die zum stetigen Anstieg des Rheinpegels geführt haben. Der Pegel konnte bis jetzt nie wieder völlig absinken. Dadurch sind die Auen hochgradig überflutet. Und dort sind ja die Massenbrutgebiete der Auwald- und Wiesenmücken“, erläutert Dirk Reichle von den Schnakenbekämpfern der Kabs im Interview mit der neuen welle. Die Stechmücken konnten sich also in diesem Jahr hervorragend entwickeln.
Seit Anfang Mai sind zwar die Schnakenbekämpfer der Kabs unermüdlich im Einsatz, allerdings kommen die Helfer gar nicht so schnell hinterher, wie die Hochwasserspitzen und Schlüpfwellen aufeinander folgen. „Wir hatten keine Zeit, die Massen, die da geschlüpft sind zu bekämpfen, da zwei, drei Tage später schon wieder das Hochwasser kam und die Mückenlarven auf ein riesiges Areal verteilt haben. Wir kamen tagelang gar nicht in die Außendeichbereiche hinein, aufgrund der hohen Wasserstände. Wenn die Larven dann bereits verpuppt sind, nehmen sie den biologischen Bekämpfungsstoff bti gar nicht mehr auf“, so Reichle weiter. Die Kabs bekämpft seit 1976 die Schnaken entlang des Oberrheins von Offenburg bis Speyer. Die Mitarbeiter bringen zu Fuß und per Helikopter das Bakterium bti aus, das die Mückenlarven aufnehmen und sie vernichtet. Für Menschen ist der Wirkstoff völlig ungefährlich.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: „Die Masse der Stechmücken ist etwa in der letzten Juliwoche geschlüpft. Mit einer Lebensdauer von fünf bis sieben Wochen sollten die Tiere jedoch bald absterben. Außerdem wandern sie aus den Rheinauen ab und verbreiten sich sehr stark. Dadurch nimmt ihre Zahl in den Gemeinden entlang des Rheins spürbar ab. Die starke Belästigung sollte demnach in der zweiten Augusthälfte deutlich abnehmen. Dann sollten wir alle wieder etwas erträglichere Verhältnisse bekommen“, sagt Reichle. Doch so lange müssen wir alle noch durchhalten. Am besten können wir uns mit langärmeliger, luftiger Kleidung gegen die fiesen Stiche schützen. Auch Mückensprays und Repellents helfen, um Ruhe vor den Plagegeistern zu haben.