Karlsruhe (lk) – Die Karlsruher Kombilösung hat ihren ersten großen Stresstest überstanden. In der Nacht auf Freitag sind 20 Bahnen testweise im Vollbetrieb durch die Tunnel unter dem Marktplatz gefahren. Auch kommende Nacht wird getestet sowie im Mai – und ab Mitte Dezember sollen die Bahnen regulär unter der Karlsruher Innenstadt fahren.
Der erste Stresstest mit dem realen Betrieb in den Tunneln der Karlsruher Kombilösung ist geglückt. 20 Bahnen sind in der Nacht auf Freitag zwischen den Haltestellen der U-Strab unter der Innenstadt gefahren. Jahrelang ist in der Karlsruher Innenstadt an dem Millionenprojekt gebaut worden, jetzt neigt sich das Projekt dem Ende zu. Laut VBK-Geschäftsführer Alexander Pischon ein wichtiger Schritt: „Das ist ein ganz wichtiger Meilenstein. Denn dadurch werden wir feststellen, wo noch offene Punkte sind und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt, wo vielleicht auch technisch noch was nachzuschärfen ist.“
Jetzt gab es die Übergabe von der Baustelle zum Regelbetrieb. „Die Kasig hat den Verkehrsbetrieben Karlsruhe die Baustelle übergeben. Jetzt können wir Signaltechnik, Brandschutz, Stromversorgung und Funkverbindung unter Realbedingungen testen“, so Pischon. Auch die Fahrer können sich an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Denn überirdisch fahren die Fahrer „auf Sicht“, unterirdisch jedoch nur nach den Verkehrssignalen. Bereits kommende Nacht steht der nächste Stresstest an. Dann sollen 30 Bahnen im Tages-Rhythmus im 10-Minuten-Takt fahren. Im Mai folgt der Testbetrieb mit deutlich mehr Fahrzeugen in den Hauptverkehrszeiten. Am 12. Dezember soll dann sowohl der Straßenbahn-, als auch der Autotunnel in Betrieb gehen.
Mit der neuen Kombilösung soll der Verkehr in der Karlsruher Innenstadt deutlich beruhigt und das Gesicht der Stadt weiterentwickelt werden. Der ÖPNV nehme weiter an Bedeutung zu, aber der Stadtraum sei für Einwohner und Gäste wieder qualitativ nutzbar. Bis zum richtigen Betriebsstart im Dezember herrsche aber noch positive Anspannung. „Wir hatten ja einige Rückschläge, wie Wasserschaden oder ähnliches, die uns immer wieder zurück geworfen haben. Aber wir gehen jetzt davon aus, dass wir das hinter uns gebracht haben. Aber wir glauben es auch erst, wenn die Abnahme erfolgt ist und der Regelbetrieb Ende des Jahres läuft“, sagte Pischon im Interview mit der neuen welle.