Polizeitaucher suchen Enz in Pforzheim nach Waffen ab

21. Oktober 2020 , 16:08 Uhr

Pforzheim (pol/lk) – Nach dem Überfall auf einen Frisörladen vergangene Woche haben Polizeitauche am Mittwochvormittag die Enz in Pforzheim abgesucht. Die Polizei vermutet, dass die Räuber nach dem Überfall ihre Waffen von einer Brücke in die Enz geworfen und so entsorgt haben.

Überfall mit Schlägern und Reizgas

Vor genau einer Woche stürmten um kurz nach 18:00 Uhr vier bis fünf Personen mit Baseballschläger und Pfefferspray bewaffnet einen in der Brüderstraße gelegenen Frisörsalon. Dabei schlugen sie auf den Eigentümer und einen Mitarbeiter mehrfach ein und verletzte sie. Die Angreifer verließen das Frisörgeschäft durch den Haupteingang über die Zerrennerstraße in Richtung Waisenhausplatz. Dabei bestand der Verdacht, dass sie ihre zuvor eingesetzten Waffen hinter dem Stadttheater in die Enz geworfen haben könnten. Kriminaltechniker haben deshalb mit vier Tauchern der Wasserschutzpolizei Karlsruhe den Grund der Enz hinter dem Stadttheater absuchen lassen. Bei der dreistündigen Absuche wurden verschiedene Gegenstände aufgefunden, deren Zuordnung auf mögliche Tatzusammenhänge noch geprüft werden muss.

Ppolizeipräsenz für Sicherheitsgefühl

Vor Ort machten sich Polizeipräsident Wolfgang Tritsch und der Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim, Peter Boch, ein Bild der Polizeiarbeit. Polizeipräsident Tritsch unterstrich den anwesenden Medien gegenüber, dass die Polizei nichts unversucht lasse, die zugrundeliegenden Straftaten vollständig aufzuklären und die Tatverdächtigen der Justiz zuzuführen. „Mit personalintensiven Maßnahmen wird nicht nur die umfangreiche Ermittlungsarbeit der Kolleginnen und Kollegen unterstützt, sondern ab heute auch mit zusätzlichen Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz noch mehr Präsenz im Innenstadtbereich gezeigt. Denn es ist mir ein besonderes Anliegen, dass sich auch alle Menschen in der Pforzheimer Innenstadt sicher fühlen können“.

Alle Register zur Aufklärung ziehen

Oberbürgermeister Boch ergänzte hierzu: „Für mich war es selbstverständlich, gemeinsam mit Polizeipräsident Tritsch diesen Einsatz zu begleiten und damit auch die Unterstützung der Stadt Pforzheim zu signalisieren. Es steht völlig außer Frage, dass wir hinter unserer Polizei stehen und großes Vertrauen in sie haben. Ich bin dankbar dafür, dass alle Register gezogen werden, um die begangenen Straftaten aufzuklären. Wir werden auf allen Ebenen weiter mit der Polizei im Gespräch bleiben und darüber reden, wie wir als Stadt bestimmte Maßnahmen flankieren können. Wir sind bereit, über alles zu sprechen, was rechtlich zulässig ist – vom flankierenden Einsatz des Gemeindevollzugsdiensts bis hin zur Prüfung von Nutzungsuntersagungen. Einen rechtsfreien Raum darf es in Pforzheim nicht geben. Das werden wir nicht dulden.“

Ermittlungen zu weiteren Delikten im Umfeld

Eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe arbeitet weiterhin mit Hochdruck an der Abarbeitung vorliegender Spuren und Hinweise zu den Vorfällen. Dazu gehören die Sachbeschädigung in einem Pforzheimer Dönerladen, sowie eine anschließende Auseinandersetzung in der Belfortstraße, bei der ein junger Mann lebensgefährlich verletzt wurde. Ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen sind mehrere Auseinandersetzungen am Montag, 12. Oktober, in unmittelbarer Nähe zum Frisörsalon, bei dem die Beteiligten Pfefferspray einsetzten. Sollten Zeugen über mögliche Handy-Aufnahmen oder über weitere Informationen verfügen, werden sie gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst in Pforzheim in Verbindung zu setzen.

 

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