Karlsruhe (jl/cmk) Das Thema Planinsolvenz spaltet die Gemüter beim KSC. Es ist schwer für die Verantwortlichen, die richtige Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung hat der Beirat am Mittwoch aber bereits getroffen, der Kanzlei BBL in Frankfurt wurde gekündigt und stattdessen die Anwaltskanzlei Wellensiek in Heidelberg damit beauftragt, den KSC ab sofort bei dem insolvenzrechtlichen Verfahren zu betreuen.
Ein Wechsel bei der rechtlichen Beratung hat sich beim KSC schon angekündigt. Zu viele negative Schlagzeilen lagen über der Kanzlei BBL in Frankfurt: „Der Beirat hat mehrheitlich beschlossen, so ist das in der Demokratie. Wir waren nicht zufrieden mit der bisherigen externen juristischen Beratung, weil wir kein Vertrauen mehr hatten. Daher haben wir mit einem Mehrheitsbeschluss des Beirats die Kanzlei gewechselt. Solche Dinge, die hier eine wichtige Rolle spielen, müssen wir auch intern vorbereiten, damit man auf alle Möglichkeiten vorbereitet ist. Und nicht auf dem öffentlichen Markt breitreden, denn damit schadet man auch dem KSC. Ich glaube es sind alle gut beraten, wenn sie sich an die Sacharbeit machen und jeder an seinem Platz die Aufgaben erfüllt. Damit sind wir jetzt, nach unserer Auffassung, sehr gut aufgestellt und gut beraten. Es bedarf noch einer Menge Arbeit, damit wir hier alle Möglichkeiten und Varianten abwägen, die in den nächsten Wochen auf den deutschen Fußball und den KSC zukommen“, so Präsident Ingo Wellenreuther im Interview mit der neuen welle.
Eine Frage, die viele KSC-Mitglieder seit Wochen beschäftigt, ist: „Dürfen wir über eine Planinsolvenz abstimmen oder nicht?“ Nun gab es von Präsident Ingo Wellenreuther eine Antwort: „Eins steht fest – das ist mittlerweile meines Erachtens auch unstrittig – und zwar, dass wenn wir solche gravierenden Entscheidungen angehen sollten, dann natürlich die Mitgliederversammlung einzuberufen ist. Das ergibt sich aus einer gesetzlichen Verpflichtung heraus und das ist glaube ich auch bei den Meisten so angekommen. Im Sinne der Transparenz aber auch weil es eine gesetzliche Pflicht gibt halte ich es für selbstverständlich, dass man bei ganz wichtigen Entscheidungen, die hier den gesamten Verein betreffen könnten, auch die Mitglieder das Wort haben.“
Falls das also so kommen sollte ist bis Mitte Mai nicht mit einer Entscheidung über das Thema Planinsolvenz zu rechnen. Die Mitglieder müssten in solch einem Fall mindestens drei Wochen vorher zur Außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen werden.
Der Präsident hat auch seine eigene Sichtweise zum Thema Planinsolvenz: „Das Ziel eines jedes Unternehmens muss primär erst einmal, sein Insolvenzen zu vermeiden. Deswegen müssen wir alles tun – was auch der ursprüngliche Plan war – dass wir dem KSC frisches Kapital durch Aktienverkäufe zuführen. Deswegen haben wir ausgegliedert. Deswegen haben wir vor wenigen Wochen erst bekanntgegeben, dass wir Aktien verkaufen wollen aber das ist durch Corona unterbrochen worden. Es ist aber immer noch die Hauptaufgabe auch der Geschäftsführung, alles dafür zu tun. Es ist aber auch richtig, dass durch die DFL-Beschlüsse eine der möglichen Varianten der Zukunft sein kann, eine Planinsolvenz zu überlegen und vorzubereiten und das in einer sogenannten Eigenverwaltung. Da gibt es aber so viele Risiken und Dinge die man vorher bedenken und prüfen muss und die auch vorbereitet werden müssen, dass man sowas nicht ‚Hoppla-Hopp‘ machen kann“, so Wellenreuther.
Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, bleibt unklar: „Die Beiratssitzungen finden regelmäßig statt. Wir sind jede Woche zusammen. Die Geschäftsführung muss ihre Arbeit machen, der Beirat muss seine Pflichten wahrnehmen und so werden wir weiter arbeiten. Jetzt sind wir gut beraten durch die Kanzlei Wellensiek, die sich natürlich jetzt mit Vollgas allen Themen widmet, die in dieser extremen Zeit im Fußball auf solche Unternehmen wie den KSC zukommen“, so der Präsident abschließend.