Mühlacker/Karlsruhe (dpa/lk) – Die brutale Ermordung eines 51 Jahre alten Mannes hat im Enzkreis für Entsetzen gesorgt. Nun beschäftigt sich das Landgericht Karlsruhe mit dem Fall. Angeklagt sind ein Mann und dessen Lebensgefährtin – die Ex-Frau des Opfers.
Mit Hammer und Schraubenzieher traktiert und dann tot im Kofferraum abgelegt – von diesem Mittwoch an steht ein Paar wegen Mordes an einem 51-Jährigen vor dem Landgericht Karlsruhe. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43 Jahre alten Angeklagten und seiner 49 Jahre alten Lebensgefährtin vor, den Mann im Dezember vergangenen Jahres in der Nähe von Mühlacker-Enzberg umgebracht zu haben.
Wie ein Sprecher der Behörde erläuterte, soll das Opfer im Vorfeld der Tat damit gedroht haben, dubiose Schwarzgeldgeschäfte des 43-Jährigen beim Finanzamt zu melden – obwohl er sich gegenüber Behörden und Gerichtsvollzieher stets als mittellos ausgegeben hatte.
Um das zu verhindern soll der Angeklagte gemeinsam mit seiner Partnerin, der Ex-Frau des Opfers, den 51-Jährigen in ein Waldstück gelockt haben. Als dieser sein Auto abstellte und aus dem Wagen stieg, soll der 43-Jährige ihn sofort mit dem Hammer und dem Schraubenzieher attackiert und schließlich getötet haben.
Der einen Tag nach der Tat entdeckte Leichnam wies 47 Schläge und Stiche auf – 39 davon trafen das Opfer im Gesicht und im Kopfbereich. Nach der Tat soll das Paar den Toten in den Kofferraum von dessen Wagen gelegt und das Auto in der Nähe geparkt haben. Dann flüchteten die beiden in ihrem eigenen Fahrzeug.
Das Opfer verblutete an den 49 Schlag- und Stichverletzungen. Zur Sache wollten sich beide Angeklagten nicht einlassen, sagten aber zur Person aus. Weinend las der 43-Jährige sein Statement vor. Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage anberaumt, rund 20 Zeugen sind geladen. Ein Urteil könnte demnach am 13. Oktober fallen (Az.: 1 Ks 20 Js 15400/20).
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