Naturtagebücher im Wettbewerb - 21 Gewinner aus Engelsbrand

05. März 2023 , 11:58 Uhr

Engelsbrand (pm/jb) – Dreißig Jahre Naturtagebuch-Wettbewerb: Jubiläums-Preisverleihung in Stuttgart: Zwei Kinder und eine Schulklasse aus Engelsbrand erreichen im Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg erste Plätze im Einzel- bzw. Klassenwettbewerb.

Freie Gestaltung eines Naturtagebuchs für den Wettbewerb

Seit 30 Jahren begeistert die BUNDjugend mit dem Wettbewerb Naturtagebuch Kinder für die heimische Natur. Jedes Jahr nehmen mehrere hundert Kinder zwischen acht und zwölf Jahren daran teil, indem sie ein Naturtagebuch über ein selbst gewähltes Thema erstellen. 2022 haben sie zum Beispiel verschiedene Bäume beobachtet, den Wuchs einer Sonnenblume vom Samen bis zur Pflanze dokumentiert oder das Niedermoor bei Gottenheim erkundet. Das Vorgehen und die Gestaltung ist den Kindern dabei frei überlassen und so hat die BUNDjugend auch 2022 wieder eine große Vielfalt an Einsendungen erhalten. In den Kategorien Einzelkinder, Gruppe und Klasse haben insgesamt 63 Kinder einen ersten Platz erreicht. Am Samstag, den 4.3. wurden die erstplatzierten Kinder in Stuttgart ausgezeichnet.

Hohe Beteiligung unter den Schulkindern

Fast 700 Kinder haben bei der Jubiläums-Ausgabe des Naturtagebuch-Landeswettbewerbs der BUNDjugend Baden-Württemberg aktiv mitgemacht. Zur Preisverleihung am Samstag sind 63 erstplatzierte Kinder gekommen. Ihre Urkunden und Preise hat ihnen die Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, Sylvia Pilarsky-Grosch, überreicht. Die Kinder, ihre Eltern und die Ehrengäste durften die erstplatzierten Tagebücher der Kategorien Einzel-, Gruppen- und Klassen-Wettbewerb in einer Ausstellung bewundern. Unter den Gewinnerkindern waren insgesamt 21 Kinder aus Engelsbrand, die erste Plätze im Einzel- bzw. Klassenwettbewerb belegten.

Kreative und vielfältige Naturtagebücher als Teil des Unterrichts an der Grundschule Engelsbrand

Zu den Preisträgern gehören in diesem Jahr 19 Schüler der 4. Klasse der Grundschule Engelsbrand. Gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer haben sie ihre Naturtagebücher passend zum Wettbewerbs-Jahresthema „Manfred Mistkäfers Lieblingsbaum – die Eiche“ gestaltet. So entstanden insgesamt sechs Forscherhefte zu Themen rund um den bekannten Laubbaum, die die Kinder selbst bestimmt hatten. Die Jury lobt: „Vor allem die Kreativität und Vielfältigkeit der Naturtagebücher haben der Jury sehr gefallen. Die Kinder haben Puzzle erstellt, Experimente und Interviews durchgeführt oder auch eigene Comics gezeichnet. Zudem haben sie noch ein riesiges Bild erstellt, das aus ganz vielen einzelnen gemalten Bildern besteht. Während des Lesens der Naturtagebücher wird auch deutlich, wie begeistert die Kinder selbst von dem Projekt waren, und dass ihnen die Arbeit im Wald wirklich Spaß gemacht hat. Wir hoffen, dass die Grundschule Engelsbrand auch in Zukunft großartige Naturtagebücher gestalten wird!“

Erstplatzierte Geschwister mit zwei völlig unterschiedlichen Ansätzen: Annemarie und Wilhelm Fritze

Auch die Geschwister Annemarie (7 Jahre) und Wilhelm Fritze (11 Jahre)aus Engelsbrand waren mit ihren Naturtagebüchern über „Die Eiche“ bzw. „Eichen im Nordschwarzwald“ erfolgreich. Beide haben je einen ersten Platz im Einzelwettbewerb gewonnen. Dabei haben sie völlig unterschiedliche Ansätze gewählt: In Annemaries Naturtagebuch erfahren die Leser*innen viel Wissenswertes über die Eiche, was die Siebenjährige sehr liebevoll und neugierig aus der Sicht des Baumes zusammengefasst hat. „Da kann man gar nicht anders“, betont die Jury, „als selbst die Perspektive zu wechseln und vielleicht auch mal darüber nachzudenken, was denn ein Baum gerade denkt oder fühlt“. Ihr großer Bruder Wilhelm hingegen hat einen wissenschaftlichen Ansatz gewählt. Er hat an insgesamt sechs Forschungsstellen im Nordschwarzwald hunderte Bäume bestimmt und beispielsweise berechnet, wie hoch der Anteil der Eichen am Baumbestand in Prozent liegt. Die Jury lobt den Elfjährigen: „Wilhelm ist ein wahrer Baum-, genauer gesagt Eichenforscher, und sein Naturtagebuch eine Dokumentation seiner spannenden und sorgfältigen Arbeit im Wald. Dafür muss man sehr viel Zeit, Fleiß und ein genaues Auge mitbringen – Respekt!“

Tausende kleine und inzwischen auch große Naturforscher haben seit 1993 mitgemacht

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass wir heute schon das 30-jährige Jubiläum des Naturtagebuch-Wettbewerbs der BUNDjugend Baden-Württemberg feiern dürfen! Tausende kleine und inzwischen auch große Menschen sind seit 1993 mit ihrem Naturtagebuch ganz tief in ihre Umwelt eingetaucht. Ich bin der BUNDjugend sehr dankbar, dass sie das Jahr für Jahr ermöglicht. Der Naturtagebuch-Wettbewerb ist für uns beim BUND nicht mehr wegzudenken und er spornt uns jedes Jahr aufs Neue an, in unseren Forderungen nicht nachzulassen.“

Kinder schließen die Natur ins Herz und setzen sich für sie ein

Die langjährige Leiterin des Naturtagebuchs, Ladi Oblak, betont: „Schon beim ersten Durchblättern der Tagebücher können wir jedes Jahr sehen, wie schnell aus dem Entdeckungsdrang der Kinder eine große Faszination für ‚ihr‘ Forschungsobjekt entsteht. Das bestätigen uns auch immer wieder Zuschriften von aktuellen und ehemaligen Teilnehmer*innen des Wettbewerbs: Diejenigen, die als Kind ein Naturtagebuch geführt und voller Stolz bei der BUNDjugend eingereicht haben, schließen die Natur ins Herz und setzen sich auch als Erwachsene für sie ein.“
Einsendeschluss für den Wettbewerb 2023 ist der 31. Oktober 2023.

Der Wettbewerb soll Kinder für Natur und Naturschutz begeistern

Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen sind jedes Jahr aufgerufen, sich ein Tier, eine Pflanze oder einen Lebensraum von Tieren und Pflanzen auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Gruppenleiterinnen und -leiter. Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert. Auch 2022 stellte die Stiftung Naturschutzfonds Mittel aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale in Höhe von 33.200 Euro zur Verfügung; die Unterstützung für die nächste Wettbewerbsrunde in 2023 wurde wieder zugesagt.

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