Stuttgart / Region (pm/as) Am kommenden Wochenende (4. bis 6. Januar 2019) schlägt wieder die „Stunde der Wintervögel“ – auch im Südwesten können Naturliebhaber den NABU unterstützen und in ihrem Garten Vögel zählen. Das Motto: „Amsel, Drossel, Fink und Star – wer ist auch im Winter da“? Es ist wieder Deutschlands größter Mitmachaktion für Vogelfreunde. Letztes Jahr haben in Baden-Württemberg fast 14.000 Menschen mitgemacht.
Der NABU ruft auch in Baden-Württemberg auf zur 9. „Stunde der Wintervögel“ auf. Aufgrund des milden Winters und alternativer Futterquellen haben die Vögel zwar aktuell wenig Veranlassung, in die Gärten zu kommen, das kann sich aber bereits zum Wochenende ändern. Dann sind Frost und Schnee angekündigt. „Das Zählen lohnt sich aber in jedem Fall. Auch wenn weniger Vögel zu sehen sind, ist das für den NABU eine wichtige Information“, erklärt NABU-Ornithologe Stefan Bosch.
Mit besonderer Spannung erwartet werden die Ergebnisse für die Amsel, auf deren Bestand sich die Usutu-Epidemie des vergangenen Sommers stark ausgewirkt haben könnte. 2018 trat die für Amseln tödliche Viruserkrankung erstmals nahezu deutschlandweit auf und hat vor allem in Norddeutschland zu einem regelrechten Massensterben geführt. In Baden-Württemberg war die Situation 2018 nicht so dramatisch wie in anderen Regionen. Ein milder Winter könnte dafür sorgen, dass viele Amseln im Land bleiben statt wegzuziehen. Die gemeldeten Zahlen könnten dann höher als erwartet ausfallen.
Mitmachen bei der Stunde der Wintervögel ist ganz einfach: Eine Stunde lang werden die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park beobachtet, gezählt und dem NABU gemeldet. Von einem ruhigen Platz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 15. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800.11 57-115 geschaltet. Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. An der Zählung im Januar vor einem Jahr haben in Baden-Württemberg 13.570 Vogelfreundinnen und -freunde teilgenommen, die fast 350.000 Vögel gemeldet haben. Auf die Spitzenplätze flatterten Haussperling, Kohl- und Blaumeise.