Lucha fordert Neuanlauf im Bundestag für Impfpflicht ab 60

17. Mai 2022 , 10:20 Uhr

Region (dpa) – Baden-Württemberg, Hessen und Bayern dringen angesichts einer drohenden Corona-Welle im Herbst auf einen Neuanlauf im Bundestag für eine Impfpflicht ab 60 Jahren. Bei der digitalen Gesundheitsministerkonferenz am Montag stellten der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha und sein hessischer Amtskollege Kai Klose (beide Grüne) einen entsprechenden Antrag, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) schloss sich dem Vorschlag an.

Überlastung soll verhindert werden

Nun soll nächste Woche im Kreise der Gesundheitsminister darüber beraten werden, ein Beschluss soll im Juni fallen. Die drei Länder sind der Meinung, dass mit der Impfpflicht ab 60 eine Überlastung des Gesundheitssystems und damit auch Einschränkungen für die Gesamtbevölkerung vermieden werden könnten.

Man dürfe Debatte nicht aufgeben

Lucha sagte am Dienstag, man dürfe die Debatte zu diesem Thema nicht aufgeben. „Ich habe noch Hoffnung, dass zumindest bei der Impfpflicht ab 60 Jahren das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“ Zu den saisonalen Erkältungserkrankungen kämen im Herbst wieder vermehrt Covid-Fälle mit schweren Krankheitsverläufen hinzu.

„Die Bundesregierung darf sich hier nicht länger wegducken.“

Klose erinnerte daran, dass die allgemeine Impfpflicht im April im Bundestag zwar gescheitert sei. Jedoch sei die Impfplicht für besonders gefährdete Personen „ein wichtiger Bestandteil präventiver Gesundheitspolitik.“ Der CSU-Politiker Holetschek forderte die Ampel-Koalition auf, einen neuen Vorschlag vorzulegen. „Wir müssen für neue Infektionswellen im Herbst gewappnet sein.“ Ältere hätten ein höheres Risiko, schwer zu erkranken. „Die Bundesregierung darf sich hier nicht länger wegducken.“

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