Land ändert Impfstrategie - Karlsruher Impfzentren bleiben zu

29. Januar 2021 , 16:11 Uhr

Karlsruhe/Stuttgart (pm/dpa/lk) – Weil es an Impfstoff mangelt, geht es mit den Corona-Impfungen auch im Südwesten nur langsam voran. Die Engpässe veranlassen das Land nun zu einem Strategiewechsel. Jetzt soll an die Reserven für die Zweitimpfung gegangen werden. In Karlsruhe bleiben wegen des Impfstoffmangels die Impfzentren in der Messe und der Schwarzwaldhalle geschlossen. Sollten irgendwann wieder Termine zur Verfügung stehen, werden dann auch die Fahrtkosten zum impfzentrum übernommen.

Massive Lieferengpässe bei Impfstoff

Aufgrund der Lieferengpässe beim Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer ändert das Land seine Impfstrategie und greift künftig auf Reserven zurück. Dies sei notwendig, um alle vereinbarten Termine einhalten zu können, teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Freitag mit. Künftig halte man nicht mehr wie bisher 50 Prozent aller Impfdosen zurück, sondern nutze einen Teil der Reserve. Grund für das Abweichen von der bisherigen Impfstrategie sind demnach die geringeren Mengen an Impfstoff, die das Land derzeit bekommt. Durch die Umbauten in einem belgischen Werk des Impfstoffherstellers Pfizer erhalte Baden-Württemberg in dieser Woche rund 42 Prozent weniger Impfstoff als ursprünglich vom Bund angekündigt, so die Sprecherin. In den kommenden drei Wochen fielen die Liefermengen erst 14 Prozent und dann jeweils 7 Prozent geringer aus als zunächst erwartet.

Strategie sei richtig und vermeide Chaos

Aufgrund der geringen Menge an Impfstoff könnten derzeit nur rund 7.000 Menschen täglich geimpft werden. Dabei umfasse allein die Gruppe der über 80-Jährigen und des medizinischen Personals in Baden-Württemberg rund eine Million Menschen. Die „große Diskrepanz“ zwischen Nachfrage und Liefermengen sei leider nicht so schnell aus der Welt zu schaffen, so die Sprecherin. Zudem wies sie Kritik an der Impfstrategie des Landes zurück. „Die aktuelle Situation mit Lieferengpässen zeigt, dass unser Weg der richtige war.“ Während in anderen Ländern nun Chaos herrsche, Tausende Termine abgesagt und verschoben werden müssten oder gar ein Impfstopp verhängt werde, könnten in Baden-Württemberg trotz Lieferkürzungen die Impfungen wie geplant stattfinden.

Kurzfristiger Impfstopp in Karlsruhe

Allerdings gilt das nicht für das Zentrale Impfzentrum in der Messe Karlsruhe sowie das Kreisimpfzentrum in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe. Beide Impfzentren müssen aufgrund von Impfstoffmangel kurzfristig zwischen dem 1. und 7. Februar geschlossen bleiben. Derzeit sind keine Termine für KIZ und ZIZ verfügbar. Das ZIZ in der Messe Karlsruhe öffnet voraussichtlich wieder ab dem 8. Februar und verabreicht dann täglich Erst- und Zweitimpfungen. Dann wird mit 500 bis 800 Impfungen pro Tag geplant. Das KIZ in der Schwarzwaldhalle öffnet voraussichtlich ab dem 12. Februar zwei Mal wöchentlich und führt jeweils rund 300 Erstimpfungen pro Tag durch. Ab dem 17. März beginnen die Zweitimpfungen. Die Mobilen Impfteams fahren hingegen durchgehend weiter und führen täglich Erst- und Zweitimpfungen durch.

Kostenübernahme für Fahrten zum Impfen

Immerhin eine gute Nachricht gibt es aber: Nach starker Kritik vor allem von Senioren haben sich das Gesundheitsministerium und die Krankenkassen darauf geeinigt, die Kosten für bestimmte Fahrten zum Impfzentrum zu übernehmen. Damit sollen ältere Menschen unterstützt werden, die zwar impfberechtigt, jedoch nicht mobil sind, teilten das Ministerium und die Kassen mit. „Jeder, der auch heute schon beispielsweise Fahrten zum Hausarzt von der Krankenkasse bezahlt bekommt, kann nun auch für den Weg zum Impfzentrum die Möglichkeit einer sogenannten Krankenfahrt nutzen“, hieß es dazu weiter. Eine Verordnung könne beim Hausarzt auch telefonisch erfragt werden. Die neue Regelung gilt zunächst für alle älteren Menschen in der ersten Gruppe der Impfberechtigten. Sie betrifft Impfberechtigte, die älter als 80 Jahre sind.

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