Countdown läuft: Kühltürme in Philippsburg werden gesprengt

13. Mai 2020 , 18:00 Uhr

Karlsruhe/Philippsburg (dpa/lk) – Die beiden Kühltürme des Atomkraftwerks Philippsburg bei Karlsruhe werden zwischen Donnerstag und Freitag gesprengt. Innerhalb dieses 48-stündigen Zeitfensters kann der Abbruch zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfinden – allerdings ohne Zuschauer.

Uhrzeit und Datum wegen Corona geheim

Wegen der Corona-Pandemie werden der genaue Tag und die Uhrzeit nicht bekanntgegeben. Darüber hüllt sich die Betreiberin EnBW in Schweigen. Denn die Sprengung könnte zu großen Menschenansammlungen ähnlich wie bei Großveranstaltungen führen. Das sei wegen der Ansteckungsgefahr in Zeiten von Corona aber weder erlaubt noch statthaft, erläuterte Jörg Michels, Geschäftsführer der EnBW Kernkraft GmbH.

Region wird sicherer

Die Kühltürme haben seit mehr als vier Jahrzehnte das Landschaftsbild rund um Philippsburg geprägt. Einige werden die Türme vermissen, sagte der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller am Mittwoch, andere werden erleichtert aufatmen. „Ich habe mich mein gesamtes Berufsleben für den Atomausstieg eingesetzt. Für mich ist es ein besonderes Ereignis, wenn jetzt die Kühltürme gesprengt werden. Sie symbolisieren eine hoch riskante Energietechnologie. Ohne Atomkraft wird die Region für alle sicherer.“

Rheinschanzinsel gesperrt

Ab Mittwoch ist dafür die Rheinschanzinsel, auf der sich die beiden bereits abgeschalteten Meiler sowie die Türme befinden, komplett gesperrt. Zutritt haben nur noch Personen, die an der Sprengung beteiligt sind, sowie etwa Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Wachpersonal. Die Schifffahrt auf dem Philippsburger Altrhein wird untersagt ebenso wie das Baden oder Schwimmen.

Umspannwerk für Ökostrom

Die jeweils rund 150 Meter hohen Bauwerke sollen innerhalb eines 48-stündigen Zeitfensters fallen. Bei dem Abbruch entstehen rund 32.500 Tonnen Bauschutt pro Turm. Dieser soll möglichst wiederverwertet und zur Aufschüttung des Geländes verwendet werden: Auf der Fläche der beiden Kühltürme wird ein Gleichstrom-Umspannwerk des Netzbetreibers TransnetBW entstehen. Es wird benötigt, um über Hochspannungsleitungen große Mengen Ökostrom aus Norddeutschland in den Süden Deutschlands zu transportieren.

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