Mannheim (dpa/lsw/mt) – Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich gegen eine Impfpflicht in Deutschland ausgesprochen. Man müsse für die Corona-Impfung werben, um den Menschen die Angst vor deren möglichen Nebenwirkungen zu nehmen, sagte der Regierungschef am Freitag am Mannheimer Lessing Gymnasium.
Der Impfstoff sei so gut geprüft wie kein anderes Medikament. Die Nebenwirkung von Covid-19 könne der Tod sein. Impfen sei umso wichtiger, da bei der sich ausbreitenden Delta-Mutation erst eine Herdenimmunität erreicht werde, wenn sich 90 Prozent der Bevölkerung impfen lassen, sagte er. Alle, die sich nicht impfen lassen, würden über kurz oder lang angesteckt und könnten dann andere infizieren.
Die Impfung sei auch ein Zeichen der Solidarität untereinander. „Wir kommen anders nicht aus der Krise raus.“ Er gab zu bedenken, dass eine obligatorische Impfung ein großer Eingriff in die Grundrechte sei. Die Frage, wie die Skepsis gegenüber der Impfung vertrieben werden könne, sei ein „ein wunder Punkt“, sagte Kretschmann bei einer Diskussionsveranstaltung mit zwei zehnten Klassen.