Keep Gaggenau Clean

11. Mai 2020 , 05:00 Uhr

Gaggenau (lk) – Der Maschinenbaustudent Jan Zeller hat sich die Säuberung des Murgufers in Gaggenau zur Aufgabe gemacht. Die Langeweile während Corona und eine vermüllte Feuerstelle haben für den jungen Mann das Fass zum Überlaufen gebracht und er wollte etwas gegen die Umweltverschmutzung tun. Denn anstatt sich immer nur über den Müll aufzuregen, könne man ihn doch auch einfach einsammeln und korrekt entsorgen, meint Zeller.

Bürgerbewegung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

„Keep Gaggenau Clean“ ist eine Bürgerinitiative, die sauber macht. Corona-Langeweile und ein Bild auf Facebook von einer verschmutzten Feuerstelle habe den Ausschlag gegeben. Darum hat der Maschinenbaustudent beschlossen, selbst Initiative zu ergreifen. Über Instagram und Facebook hat Jan Zeller Seiten eingerichtet, über die die Gaggenauer Bürger Kontakt aufnehmen und auf vermüllte Plätze hinweisen können. Seit dem 12. April gibt es die Gruppen, inzwischen haben sie schon etwa 30 bis 40 Unterstützer. „Mit der Bürgerinitiative möchten wir keinen kurzfristigen medialen Hype auslösen, der bald wieder vergeht, sondern eine langsam wachsende Bürgerbewegung vorantreiben, die Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Ziele verfolgt“, betont der 23-Jährige.

Säuberung des Murgufers steht im Fokus

Im Fokus des Projekts steht vor allem die Säuberung des Murgufers von Kuppenheim nach Gernsbach. „Da melden sich dann freiwillige Mitbürger, die helfen wollen und in der Corona-Krise auch nichts zu tun haben“, so Zeller im Interview mit der neuen welle. Die erste Aktion war am 16. April zwischen dem Parkhotel in Gaggenau und dem Glasersteg. „Das Ganze ist ja immer noch auf freiwilliger Basis. Und wenn wir da genügend Helfer zusammen bekommen, rücken wir etwa zwei- bis dreimal die Woche aus“, sagt Zeller. Unterwegs sind immer nur vier Helfer, zwei an jeder Uferseite, um den Mindestabstand zu wahren. „Im Moment sind wir da einfach noch ein bisschen eingeschränkt. Wir würden das gerne auch ein bisschen größer machen, aber das kommt mit der Zeit, wen Corona vorbei ist und die ganze Panik nicht mehr so da ist“, so der 23-Jährige. Nach den Einsätzen wird der angesammelte Müll durch die Stadt Gaggenau entsorgt, die die Initiative unterstützt.

Ausbeute ist beachtlich

Die Ausbeute beim Müllsammeln ist jedes Mal beachtlich. „Momentan finden wir sehr viele von den Atemmasken und Desinfektionstüchern. Das ist im Moment wirklich enorm“, sagt Zeller. Außerdem jede Menge an Zigarettenkippen, Kronkorken und Glasscherben. Aber auch ausgedienten Sandalen, illegal entsorgte Spanplatten, Tetrapacks, Schnuller, Verpackungsmüll, Metallschrott, Farbeimer oder gebrauchte Hundekotbeutel liegen wahllos einfach in der Natur herum.

Jugendliche für das Thema begeistern

Die Gruppe hat sich vorgenommen, künftig besonders Jugendliche für das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Denkbar wären auch Kooperationen mit Schulen im Rahmen von Projekttagen. Bei der jüngeren Generation scheint das Projekt auf wachsendes Interesse zu stoßen: Zeller zufolge stammen etwa 30 Prozent der Kommentare in den Sozialen Medien von Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, weitere 40 Prozent sind zwischen 18 und 25 Jahren. Wer sich schon jetzt beteiligen möchte, kann die Müllsammler einfach über die Facebook- oder  Instagram-Seite anschreiben. „Dann gibt es eine Whats App Gruppe und dort werden die Aktionen dann zwei, drei Tage vorher bekanntgegeben und organisiert“ sagt Zeller abschließend.

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