Karlsruhe (pm/cmk) Der Karlsruher Zoo hat in den vergangenen Tagen zwei neue Eisbären auf der Anlage begrüßt. Charlotte und Blizzard heißen die beiden neuen Bewohner, dafür ist der bislang in der Fächerstadt gehaltene Eisbär Kap nach Hamburg umgezogen. Mit Kap soll in der Hansestadt gezüchtet werden, da er europaweit das einzige Männchen der „Moskauer Linie“ ist.
Mit Charlotte und Blizzard kommen ein fünfjähriges Eisbären-Weibchen und ein 13-jähriges Männchen in den Karlsruher Zoo. Die Tiere wurden zuvor in Hannover beziehungsweise Hagenbeck gehalten. Der 19 Jahre alte Kap, der bislang in Karlsruhe lebte, ist inzwischen nach Hamburg umgezogen. Kap lebte seit dem Tod von Nika im vergangenen November allein auf der Anlage im Zoologischen Stadtgarten. Nach Angaben des Zoos sind bei Kap vor allem die Gene interessant, da er das einzige Männchen aus der „Moskauer Linie“ ist, die ansonsten in den europäischen Zoos nicht vertreten ist.
„Wir hätten gerne mit ihm hier in Karlsruhe gezüchtet“, so Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. Die Entscheidung des Zuchtbuchführers ging aber in eine andere Richtung. In Hamburg soll Kap nun mit dem Weibchen Viktoria für Nachwuchs sorgen. Experten vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) hatten in der Vergangenheit sogar bereits eine künstliche Befruchtung von Viktoria mit dem Sperma von Kap versucht. Daraus entwickelte sich jedoch keine Trächtigkeit. „Kap ist unheimlich wichtig für die Erhaltungszucht der Eisbären in Menschenobhut. Daher stellen wir unsere eigenen Zuchtbemühungen auch gerne etwas hinten an und wünschen dem Tierpark Hagenbeck viel Erfolg, dass es bald auf natürlichem Weg Nachwuchs von Viktoria und Kap in Hamburg gibt“, betont Reinschmidt.
Zuchtversuche mit Blizzard und Charlotte in Karlsruhe soll es vorerst nicht geben. „Wir freuen uns jetzt erst einmal, so ein schönes Pärchen bei uns zu haben. Dennoch bleiben wir weiter mit dem Zuchtbuchführer im Gespräch, welche Möglichkeiten sich in der Zukunft wieder für die Zucht in Karlsruhe ergeben“, so Reinschmidt. Die beiden neuen Bewohner sind aktuell noch getrennt, können sich aber an einem Gitter beschnuppern. Erst in einigen Tagen sollen Charlotte und Blizzard dann gemeinsam auf die Anlage dürfen.
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