Kai Hliza: "Ohne Medizin würde ich den Radwelt-Tag nicht erleben dürfen"

02. Juni 2021 , 06:00 Uhr

Karlsruhe (mt) – Von Karlsruhe nach Köln – das ist keine kurze Strecke für Radfahrer. Trotzdem möchte Kai Hliza die Distanz auf seinem Drahtesel in nur einem Tag zurücklegen. Der Haken: Da bei ihm nach einem Herzstillstand 2017 ein Defibrillator eingesetzt wurde, muss er durchgehend von seinen medizinischen Betreuern begleitet werden. Doch für Kai ist es das auf jeden Fall wert, denn die Einnahmen sollen einem guten Zweck zu Gute kommen.

„Es kann tagtäglich jedem passieren.“

Das Projekt trägt den Namen „Heart Speed“. Kais Ziel ist es, mit der Aktion Spenden für die kostenlosen Wiederbelebungskurse der Universität Heidelberg zu sammeln. Schließlich sterben in Deutschland jedes Jahr 65.000 Leute an einem Herzstillstand. Mit dem gesammelten Geld sollen mehr Leute die Chance bekommen, an den Wiederbelebungskursen teilzunehmen und potenziell Menschen retten zu können. „Es kann tagtäglich jedem passieren. Bei mir ist es daheim passiert. Ich hatte das Glück, die Nachbarin und meine Mutter haben mich wiederbelebt. Aber es kann auch beim Einkaufen passieren. Umso mehr Leute in der Wiederbelebung ausgebildet sind, es sich zutrauen wiederzubeleben, umso höher sind die Chancen für denjenigen, der gerade einen Herzstillstand erleidet, überleben zu können. Ohne große Folgen, so wie ich es erleben durfte“, erzählt Kai im Gespräch mit der neuen welle. Wenn genügend Geld zusammenkommt, soll es außerdem noch der Kinder-Kardiologie der Universität Heidelberg zugutekommen. Bei einer ganz großen Summe möchte Kai zusätzlich einen Defibrillator für den öffentlichen Raum stiften. 

Karlsruhe – Köln an einem Tag für Kai schon lange ein Traum

Rund 330 Kilometer hat Kai auf seiner Strecke vor sich. Los geht es am 3. Juni, dem Radwelt-Tag. „Ohne die Medizin würde ich den Radwelttag gar nicht erleben dürfen. Nur durch die Medizin, darf ich heute noch hier sitzen und so ein geiles Projekt planen und durchführen“, so der Sportler. Die Strecke hat sich der 35-Jährige aus einem bestimmten Grund ausgesucht: „Ich bin schon als Kind mit meinem Vater und meinen Geschwistern die Strecke gefahren, aber damals natürlich mit Mountainbike und Gepäck. Also wirklich Gepäck, mit Zelt und Schlafsack. Wir sind die in drei Tagen gefahren. Ich fahre seit über 20 Jahren Rennrad. Seitdem ist es ein Traum von mir, diese Strecke mal in einem Tag zu bewältigen.“ Diesmal hat Kai auch nur seine Trinkflaschen und sein Handy im Gepäck. Den Rest transportieren seine Betreuer, die ihn auf der Tour mit dem Auto begleiten. Damit es auf der Strecke nicht zu Komplikationen kommt, wird vorab jede einzelne Pause bis ins Detail geplant. 

„330 Kilometer, die fährt man nicht einfach Mal so aus dem Schuh raus.“

Kai wartet mit Aufregung und Spannung auf seinen großen Tag. Vorher versucht der Sportler, sich auf jedes einzelne der möglichen Hindernisse so gut es geht vorzubereiten: „Das Schlimmste, was uns passieren könnte, ist komplett Dauerregen an dem Tag. Das würde noch mehr an den Kräften ziehen.“ Trotz der Sorgen freut Kai sich auf die Tour, hat aber auch einen gewissen Respekt: „330 Kilometer, die fährt man nicht einfach Mal so aus dem Schuh raus. Da muss schon alles stimmen vom Körper her.“ Kai ist mit seiner Aktion auf Instagram und Facebook zu finden. Sie können Heart Speed helfen, indem Sie der Aktion folgen und ein Like dalassen und vielleicht sogar Nachbarn oder Freunde auf die Aktion aufmerksam machen. Wer Lust hat zu spenden, findet das dazugehörige Spendenkonto auf der Homepage. Am 3. Juni gibt es dann minütlich Berichte auf allen drei Kanälen. 

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