Junger Politiker und seine Mutter in Rheinstetten verprügelt – Das sagt die Polizei

02. März 2020 , 16:41 Uhr

Rheinstetten (cmk) Dieser Fall macht sprachlos. Der 21-jährige Nikolas Karanikolas aus Rheinstetten ist politisch sehr engagiert, neben dem Vorsitz der örtlichen SPD tritt er auch als Jugenddelegierter der Bundesrepublik Deutschland auf. Normalerweise macht ihm sein Engagement Spaß, doch nun hat er Angst. Vergangene Woche wurden der junge Politiker und seine Mutter im eigenen Haus angegriffen.

Als Jugenddelegierter bei UN-Konferenz in New York

Nikolas Karanikolas war am Rosenmontag gerade als einer von zwei deutschen Jugenddelegierten von einer UN-Konferenz aus New York zurückgekehrt und saß mit seiner Familie im Wohnzimmer seines Elternhauses. Seine Geschwister im Alter von 16 und 17 Jahren haben zuvor bei einer Faschingsveranstaltung in Neuburgweier Karten für ein Benefizevent verkauft, deren Erlös Aids-Waisen in Uganda zugutekommt. Dort sollen die zwei Geschwister bereits von Jugendlichen rassistisch angepöbelt worden und deshalb nach Hause gegangen sein, das berichtet die BILD-Zeitung.

 

Im Elternhaus angegriffen

Später hat es dann an der Türe geklopft. „Meine Mutter öffnete, bekam einen Schlag ins Gesicht und ging zu Boden. Ein junger Mann und zwei Frauen stürmten in den Flur, schlugen auf meine Mutter ein. Meine Geschwister und ich gingen dazwischen, bekamen Schläge und Tritte ab“, so zitiert die Zeitung den jungen SPD-Chef. Seine Schwester alarmierte die Polizei, die Angreifer sollen beim Erkennen des Martinshorns geflüchtet sein. Doch damit nicht genug, nach diesem Vorfall erhielt der 21-Jährige nach eigenen Angaben weitere Drohungen per Instagram. In einem Facebook-Post von Nikolas Karanikolas selbst heißt es: „Wir wurden mit ‚Scheiß Ausländer – wir bringen euch um‘ beschimpft.“ Ob die Tat also rassistisch motiviert war?

Das sagt die Polizei Karlsruhe

In einem ersten Statement sprach die Polizei Karlsruhe von einem Fall der „wechselseitigen Handgreiflichkeit am Rande einer Faschingsveranstaltung“. Das stieß in den sozialen Medien auf heftige Kritik. Nun äußerte sich die Polizei erneut. In einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme heißt es: „Laut den ersten Erhebungen von Beamten des Polizeireviers Ettlingen war es bereits am selben Abend vor den körperlichen Auseinandersetzungen im Rheinstettener Ortsteil Neuburgweier bei einer Faschingsveranstaltung des Kleintierzuchtvereins zwischen den zwei Gruppen zu Streitigkeiten gekommen. (…) Eine Gruppe sei daraufhin nach Hause gegangen. In der Folge seien eine 52-jährige Frau, deren 17-jährige Tochter sowie deren 20-jähriger Bekannter an der Wohnung der anderen Streitpartei aufgetaucht, wobei es zu Körperverletzungen gekommen ist. Die einzelnen Tatbeteiligungen waren aufgrund der Alkoholisierung von Beteiligten wie auch wegen der aufgeheizten Stimmung vor Ort nicht feststellbar.“
Weiter heißt es von der Polizei: „Im Nachgang wandte sich der 21-jährige Beteiligte an verschiedene Medien, offenbar mit dem Hinweis, Opfer eines rassistischen Übergriffs geworden zu sein. Bei seiner heutigen Vernehmung äußerte er dahingehende Formulierungen mit ausländerfeindlichem Inhalt und Beleidigungen, die es nun zu verifizieren gilt. Hierzu dauern die weiteren polizeilichen Ermittlungen noch an.“

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