Landau (lk) – Die als Weihnachtsmänner verkleideten Motorradfahrer „Harley Davidson riding Santas“ gehen in diesem Jahr wieder auf große Spendentour für das Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen. Am Nikolaustag fahren die PS-starken und röhrenden Santas auf ihren Maschinen rund 20 Ziele in der Südpfalz an. Außerdem wurden auch wieder im Einzelhandel, bei Bäckereien oder Metzgereien, bei Vereinen und in Firmen Spendendosen für den guten Zweck aufgestellt.
Patrick Kuntz aus Knöringen bei Landau ist inzwischen ein „alter Hase“ im Geschäft. Der passionierte Motorradfahrer geht bereits zum siebten Mal als Weihnachtsmann verkleidet auf Spendenfahrt durch die Südpfalz. War er im ersten Jahr 2014 noch alleine unterwegs, sind es inzwischen bis zu 25 Männer, Frauen und Pärchen auf ihren Motorrädern, die seiner Idee gefolgt sind. „Die Teilnehmerzahl ist von mir gedeckelt. Das Interesse wäre sogar noch größer, aber ich muss jedes Jahr die Santas benennen, sonst würden wir einfach zu viele.“ Und zu viele Weihnachtsmänner wären dann ein Problem für die engen Straßen in den Dörfern, die Schulhöfe, Kindergärten oder Seniorenheime, die mit viel Wumms und Tamtam angefahren werden und dort kleine Geschenke und Süßigkeiten verteilt werden.
Nachdem die Tour im vergangenen Corona-Winter etwas kleiner ausgefallen ist, können die Santas in diesem Jahr wieder mehr Gas geben. „Wir sind seit Juli in Kontakt mit sämtlichen Schulen, Behörden, Verwaltungen, Ordnungsämtern, Straßenverkehrsbehörden und der Polizei. Wir sprechen uns regelmäßig ab und bekommen viel Unterstützung und Zuspruch, aber auch hilfreiche Tipps.“ Dann werde geprüft, ob die Abstände auf dem jeweiligen Gelände ausreichend sind oder die Kinder sicher stehen, damit auch mit den schweren Fahrzeugen nichts passieren könne. „Im Schulhof ist also alles safe – wir stehen uns getrennt gegenüber. Unser Konzept passt, wir tragen Maske und wir Santas sind am Nikolaustag alle 2G+. Also nochmal extra getestet vom DRK in Edenkoben.“
Besucht werden heute insgesamt 20 Stationen. „Wir fangen unsere Tour in Germersheim an, dann geht´s nach Bellheim und Landau. Von dort aus über Neustadt nach Haßloch, Schifferstadt und Waldsee bis zu unserem Endpunkt in Speyer. Wir versuchen aber wegen Corona große Menschenansammlungen zu vermeiden.“ Trotzdem sind die Weihnachtsmänner auf Maschinen in der gesamten Südpfalz ein Highlight. „Viele warten schon auf uns. Erst hört man uns, dann sieht man uns und dann erlebt man uns.“ Die Menschen stehen am Straßenrand mit Abstand und winken den Fahrern zu. Die Strecken wurden im Vorfeld natürlich extra nochmal abgefahren, um zu wissen, wo Baustellen oder Engpässe sind. Alle Stationen im Überblick gibt es auf der Facebookseite der „Harley Davidson riding Santas„.
Und die Spendenbereitschaft während Corona ist ungebrochen groß. Selbst im vergangenen Jahr, als viele Beschäftigte in Kurzarbeit waren, Unternehmen und Handel schließen mussten und keine größeren Veranstaltungen möglich waren, konnten die bikenden Santas eine Rekordsumme von rund 78.000 Euro an Spenden sammeln. „Das liegt daran, dass wir inzwischen so bekannt sind. Außerdem ist es ein regionales Projekt, mit dem sich die Menschen verbunden fühlen und identifizieren können. Und jeder, der etwas dazu beiträgt, hat das Gefühl der Gemeinschaft. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist es ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man Teil von etwas Großem ist.“ Stolz erzählt Patrick von einer Firma, wo sich die gesamte Belegschaft die Überstunden nicht auszahlen lässt, sondern das Geld für die Aktion spenden.
Alle Spenden fließen zu 100 Prozent in die Arbeit des Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen. „Das ist eine Herzensangelegenheit für uns. Und bei einer Zusage in einer Schule, mache ich es zur Verpflichtung, dass die Kinder wissen, was Hospizarbeit ist. Das wird also Teil des Unterrichtsstoffes werden. Damit die Kinder wissen, dass die Santas nicht nur zum Spaß unterwegs sind. Sondern dass es auch Familien gibt, die dringend Hilfe benötigen. In der Gemeinschaft schaffen wir das, besser als jeder Einzelne für sich.“ Spenden können Sie an den Spendendosen im Einzelhandel, bei Bäckereien oder Metzgereien, Vereinen oder Firmen. Alle rund 400 Standpunkte sind auf der Facebook-Seite markiert. Firmen und Privatpersonen können aber auch eine direkte Spende mit dem Verwendungszweck „Harley“ machen.
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