Große Chance gegen die Perspektivlosigkeit in Honduras

19. November 2020 , 12:08 Uhr

Karlsruhe/Ludwigshafen (pm/mt) – In Honduras, einem der am wenigsten entwickelten Länder Lateinamerikas, leben zwei Drittel der Bevölkerung in Armut. nph unterhält dort seit 1985 ein Kinderdorf und weitere Einrichtungen, in denen Kinder mit Behinderung und anderweitig schutzbedürftige Kinder ganzheitlich versorgt werden.

Aufbau eines nph-Familienzentrums in Mata de Platano (Honduras)

Zunehmend gewinnt die Förderung von Kindern in ihrem originären familiären Umfeld an Bedeutung. Das gemeinsam mit der deutschen Lipoid Stiftung entwickelte Konzept für ein Familienzentrum greift diese Entwicklung auf und setzt starke Impulse. Sowohl innerhalb der honduranischen Gesellschaft als auch für die Weiterentwicklung des internationalen Kinderhilfswerks nph soll das Pilotprojekt als Vorbild dienen und neue Wege aufzeigen, wie es möglich ist, die Perspektivlosigkeit zu überwinden und die Lebensverhältnisse armer Bevölkerungsgruppen nachhaltig zu verbessern. Der Verein Sternstunden e. V. (München) finanziert mit einer Fördersumme von 153.000 € den Bau und die Einrichtung des Familienzentrums. „human aktiv“ e.V. und weitere Förderer steuern 50.000 € für zusätzliche Investitionen bei. Die Lipoid Stiftung (Ludwigshafen) fördert mit jährlich bis zu 100.000 € den größten Teil der operativen Kosten.

Standort des Familienzentrums

Das Familienzentrum wurde im abgelegenen Tal von Mata de Platano errichtet, ca. 30 km nördlich der Hautstadt Tegucigalpa. Zum direkten Einzugsgebiet der zersiedelten Ortschaften Mata de Platano und Pueblo Nuevo gehören einige benachbarte Weiler an den teils schwer zugänglichen Berghängen. Insgesamt leben ca. 10.000 Menschen in dem Gebiet. Wegen schlechter Straßen und unzureichender Anbindung profitiert die Gegend nicht von der relativen Nähe zur Hauptstadt. Die Bewohner*innen haben dadurch kaum Zugang zu Bildung und Gesundheitsangeboten. Beispielsweise steht im ganzen Tal nur eine Ärztin zur Verfügung.


Foto: nph Kinderhilfe Lateinamerika e. V.

Chancen und Perspektiven für ca. 10.000 Menschen

Der hohen Arbeitslosigkeit steht ein großer Mangel an sozialer Infrastruktur in allen Bereichen gegenüber: Die Schulen sind schlecht ausgestattet, die medizinische Versorgung deckt nicht einmal den Mindeststandard ab. Besonders schwerwiegend ist die Situation von Familien, die ein Kind mit Behinderung haben: neben dem völligen Fehlen geeigneter Unterstützung  leiden sie unter der starken Stigmatisierung und leben deshalb weitgehend isoliert. Die größte Einrichtung von nph Honduras – das Kinderdorf Rancho Santa Fe – befindet sich nur wenige Kilometer entfernt von Mata de Platano. Infolge enger nachbarschaftlicher Beziehungen sind nph nicht nur die Nöte der Bevölkerung bestens bekannt;  nph weiß auch um bewährte Lösungsansätze, die – langfristig angelegt und kulturell angepasst – eine Verbesserung der Situation bewirken können.

Flexibles Konzept erarbeitet

In enger Abstimmung mit den Betroffenen, den Vertretern der dörflichen Selbstorganisation und der Sozialbehörde sowie im Austausch mit der Lipoid Stiftung hat nph ein flexibles Konzept erarbeitet, das genau auf die dringendsten Bedarfe ausgerichtet ist. Es umfasst zahlreiche Angebote in den Bereichen Bildung und Bewusstseinsbildung, Gesundheit und Ernährung sowie Gemeinschaft. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Unterstützung für Familien mit behinderten Kindern.

Zentraler Stützpunkt und Anlaufstelle 

Das Familienzentrum, dessen Bau im Juli 2019 begonnen und das im Sommer dieses Jahres eingeweiht wurde, ist bereits jetzt zentraler Stützpunkt und wichtige Anlaufstelle für die Menschen im Tal von Mata de Platano geworden, die soziale Hilfe benötigen. 

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