Baden-Baden (dpa) – Der Leasingspezialist Grenke hat 2022 deutlich mehr Neugeschäft gemacht. Das Volumen stieg um rund 39 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Baden-Baden (dpa) – Der Leasingspezialist Grenke hat 2022 deutlich mehr Neugeschäft gemacht. Das Volumen stieg um rund 39 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Damit erreichte das Unternehmen aus Baden-Baden das obere Ende der im Oktober angehobenen Prognosespanne von 2,1 Milliarden bis 2,3 Milliarden Euro. Der Deckungsbeitrag, also die Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten, konnte nicht ganz so stark zulegen. Er kletterte um gut 26 Prozent auf knapp 370 Millionen Euro. Grenke fokussiert sich seit einiger Zeit wieder stärker auf Verträge mit größerem Volumen, die in der Regel nicht so profitabel sind. Dr. Sebastian Hirsch, Interim-CEO und CFO der GRENKE AG: „Mit einem hervorragenden Jahresendspurt haben wir unsere konstant starke Leistung im vergangenen Jahr noch einmal gesteigert.“
Leasing als Instrument zur Optimierung der Liquidität liegt weiter international im Trend. In mehr als vier Jahrzehnten ist GRENKE mit der Finanzierung vor allem von IT-Technologie gewachsen. Vermehrt kommen neue Leasingobjekte– zunehmend für Investitionen des Mittelstands in Digitalisierung und Nachhaltigkeit – zum Portfolio hinzu. So finanzierte GRENKE beispielsweise im vergangenen Jahr allein über 30.000 E-Bikes sowie zunehmend auch Photovoltaik-Anlagen und Wallboxen. Über die Erweiterung des Objektspektrums hinaus wurde das Neugeschäft im vergangenen Jahr durch den Ausbau des Direktgeschäfts getragen. So erwirtschaftete GRENKE im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 18,0 % im direkten Kundenkontakt im Vergleich zu 16,3 % im Geschäftsjahr 2021.
Basis für das deutlich gestiegene Neugeschäft ist die Zunahme der Leasinganfragen über das gesamte Geschäftsjahr auf in Summe rund 530.000 (2021: rund 454.000). Im Berichtsquartal erhielt GRENKE rund 135.000 Leasinganfragen und damit erheblich mehr als im Vorjahreszeitraum (Q4 2021: rund 120.000) und schloss über 68.000 neue Leasingverträge ab, was einem Plus von rund 14 % entspricht (Q4 2021: 60.000). Die Umwandlungsrate lag mit 50,6 % auf dem Niveau des Vorjahresquartals (Q4 2021: 50,1 %).
Aufgrund des starken Leasingneugeschäfts lag der Deckungsbeitrag 2 im vierten Quartal 2022 mit 100,5 Mio. Euro 18,1 % über dem Vorjahresniveau (Q4 2021: 85,1 Mio. Euro).
Die DB2-Marge erreichte dabei im vierten Quartal 2022 einen Wert von 15,5 %, was einer Differenz von 80 Basispunkten im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q4 2021: 16,3 %) entspricht. Dies liegt im Wesentlichen an größeren Ticketwerten sowie den derzeit steigenden Zinsen, die jeweils mit Zeitversatz am Markt durchgesetzt werden können. Sobald sich das Zinsniveau stabilisiert, wird sich dieser Effekt erwartungsgemäß aufheben. Die durchschnittliche Ticketgröße lag im vierten Quartal 2022 bei 9.443 Euro und damit rund neun Prozent über dem Durchschnitt des Vorjahres (Q4 2021: 8.677 Euro). Dies ist auch in der guten Entwicklung des Direktgeschäftes begründet, da im Direktvertrieb aufgrund der Rahmenverträge typischerweise leicht höhere Ticketgrößen zustande kommen.
Im Geschäftsjahr 2022 erzielte GRENKE eine Steigerung des Deckungsbeitrag 2 um 26,4 Prozent auf 369,6 Mio. Euro (2021: 292,3 Mio. Euro). Daraus ergibt sich für das Geschäftsjahr 2022 eine DB2-Marge von 16,1 % (2021: 17,6 %).
Das Factoringgeschäft mit einem Anteil von 1,6 % an der Bilanzsumme (Stichtag 30.09.2022) wies im vierten Quartal 2022 ein Neugeschäft mit einem angekauften Forderungsvolumen von 212,7 Mio. Euro aus. Dies entspricht einem Anstieg von 10,9 % gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr (Q4 2021: 191,8 Mio. Euro). Die durchschnittliche Laufzeit dieser Forderungen beträgt rund sechs Wochen.
Das Kreditneugeschäft der GRENKE Bank, welches im Wesentlichen das Mikrokreditgeschäft beinhaltet, lag im vierten Quartal 2022 bei 10,1 Mio. Euro (Q4 2021: 11,5 Mio. Euro).
Der Geschäftsbericht 2022 wird am 16. März 2023 veröffentlicht.