Geistheiler sagt zum Familiendrama in Tiefenbronn aus

05. März 2020 , 08:21 Uhr

Karlsruhe (dnw/tk) – Vor dem Karlsruher Landgericht ist der Prozeß zum Familiendrama von Tiefenbronn fortgesetzt worden. Der Angeklagte soll seine Frau und einen von zwei Söhnen getötet haben. Unter anderem sagte ein Geistheiler als Zeuge aus. Er wollte den psychisch kranken Mann mit Koran-Versen kurieren.

Der Geistheiler schilderte am Mittwoch vor dem Landgericht seine Behandlungsmethode: Er habe Koran-Verse auf einen Zettel geschrieben und in eine Flasche mit Wasser gesteckt. Das sollte der Mann trinken. In drei Wochen, so machte der Geistheiler dem Ehepaar Hoffnung, könnten sich Erfolge einstellen. Kurz darauf, im Mai vergangenen Jahres, tötete der damals 60-jährige Familienvater seine Ehefrau und den achtjährigen Sohn. Der elfjährige Sohn überlebte die Attacke schwer verletzt.

Das Motiv der Bluttat ist weiter unklar

Die Frage nach dem Tatmotiv stand am zweiten Verhandlungstag im Mittelpunkt. «Meine Frau und die Kinder waren das Wichtigste in meinem Leben», hatte der Angeklagte in einer Erklärung zum Prozessauftakt betont. Es habe weder Streit noch finanzielle Sorgen gegeben. Der Mann erwähnte aber psychische Probleme. 

Schwager des Angeklagten will nichts Auffälliges bemerkt haben

Als weitere Zeugen wurden auch der Schwager und die Schwester des mutmaßlichen Täters vernommen. Der Schwager sagte aus, er habe nie einen Streit zwischen dem Angeklagten und dessen Ehefrau mitbekommen. Die Schwester des Angeklagten sieht als Grund für die Bluttat die bipolare Störung des Angeklagten. Ein Urteil wird am kommenden Dienstag erwartet. 

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