Rastatt (pm/lk) – Die Geburtsabteilung im Rastatter Krankenhaus soll geschlossen werden, dies wurde von Seiten der Geschäftsführung bekanntgegeben. Für die Region ist die Schließung ein herber Schlag.
Was viele vor einem Jahr schon vermutet hatten – und damals von alles Seiten dementiert wurde – ist nun fakt. Die Geburtsabteilung im Rastatter Krankenhaus wird geschlossen. Anfangs wurde der Kreißsaal und die dazugehörige Station wegen Corona dicht gemacht, weil man den Platz für Corona Patienten benötigte, nach über 18 Monaten soll sie nun nie wiedereröffnet werden. Unter anderem begründet das die Klinikleitung mit dem Personalengpass und der Bündelung der Kompetenz am Standort Baden-Baden.
Seit März 2020 ist in der Rastatter Klinik kein Kind mehr zur Welt gekommen. Letztes Jahr haben ver.di, der Verein Mother Hood, die Gemeinderatsfraktionen SPD und Linke ein Bündnis ins Leben gerufen und eine Resolution, die von über 2.000 Menschen gezeichnet wurde, an die Verantwortlichen übergeben. Außerdem wurde im Rahmen einer Kreistagssitzung die Resolution an den verstorbenen Landrat Herrn Toni Huber und an Herrn Oberbürgermeister Hans-Jürgen Pütsch übergeben.
Für die Region Rastatt und Gaggenau ist die Schließung ein großer Verlust und dies wird nun in den politischen Gremien beraten, die Politik muss nun entscheiden, was für die Frauen in der Region das Beste ist. Das was in Baden-Baden passiert, könne nicht gut für die Frauen sein, ist sich die Gewerkschaft ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald sicher. Allein die Fahrtwege seien viel weiter sind und es könnten keine individualen Geburten durchgeführt werden.
Amely Poll von ver.di erläutert: „Der Personalengpass in diesem Bereich ist hausgemacht, über gewisse Anreize hätten man das Personal halten bzw. ausbauen können. Ein Tarifvertrag ist eine Mindestnorm, mehr und besser geht immer. Aber wenn man von Seiten der Klinikleitung kein Interesse daran hat und sogar ein Gutachten in der Tasche, welches die Schließung aus Rentabilitätsgründen befürwortet, ist das Vorgehen folgerichtig. Die Beschäftigten, die damals einfach versetzt wurden und nun vor vollendetet Tatsachen gestellt werden, müssen beteiligt werden, daher fordern wir die Klinikleitung auf, sich mit den zwangsversetzten Beschäftigten zusammen zu setzen und einen Nachteilsausgleich zu besprechen.“