Beim Gedanken an eine Fortbildung denkt man sofort an die Kosten, dabei gibt es vielerlei Möglichkeiten einer Förderung. Mit einer zeitgerechten Planung und konkreten Infos ergeben sich neue Perspektiven.
Ob für Beruf oder Ausbildung: Eine professionelle Weiterbildung ist oftmals kostenintensiv und erfordert mehr als nur den bloßen Willen, sich beruflich zu verbessern. Das neue Qualifizierungschancengesetz ist eine gute Chance, sich fortzubilden, ohne ein Schuldenfass aufmachen zu müssen.
Die Entscheidung für eine Fortbildung sollte jedoch nicht ausschließlich von den Kosten dafür abhängig gemacht werden. Schließlich ist eine Optimierung der beruflichen Fähigkeiten eine unverzichtbare Investition in die Zukunft. Man strebt vielleicht eine höhere Position an oder möchte sich entsprechend der veränderten Einstellung umorientieren.
Daher gilt in erster Linie abzuklären, welche Fortbildungen überhaupt Sinn machen und ob sie den Erwartungen entsprechen. Durch Förderungen via Bund, Arbeitgeber oder der Bundesagentur für Arbeit könnte man sich problemlos auch solchen Weiterbildungen zuwenden, die auf den ersten Blick als zu teuer erscheinen.
Es gibt verschiedenste Angebote von Weiter- und Fortbildungen, die ähnliche Inhalte haben. Der große Unterschied liegt erfahrungsgemäß nicht unbedingt im Preis, sondern in der tatsächlichen Leistung des Anbieters. Hier macht es durchaus Sinn, sich die einzelnen Punkte der aufgelisteten Lehrinhalte genau anzusehen und mit anderen Weiterbildungen zu vergleichen.
So findet man einen passenden Kurs, von dem man überzeugt ist, dass er sein Geld wert ist. Schließlich geht es darum, sich beruflich neu zu positionieren oder ein vertrautes Arbeitsumfeld effizienter abdecken zu können.
Wie fällt das Feedback von Teilnehmern aus, die diese Fortbildung bereits abgeschlossen haben? Würden diese einen Besuch empfehlen? Mitunter kann man auch telefonisch konkrete Details erfragen und so abklären, ob die eigenen Erwartungen sich auch mit dem angebotenen Kursinhalt decken.
Spontan sollte man nie mit seinem Arbeitgeber über eine mögliche Weiterbildung sprechen. Zielführender ist es, sich genau zu informieren und die Vorteile festzuhalten, die der Arbeitgeber damit für das Unternehmen gewinnt. Je besser die Argumente, desto überzeugter ist dann auch der Vorgesetzte, der sich mit seiner Entscheidung eine Fortbildung für engagierte Mitarbeiter zu ermöglichen, dann ebenso geschmeichelt fühlt. Abgesehen von einer deutlich höheren Motivation fühlt sich der Mitarbeiter selbst wertgeschätzt und ist loyaler und einsatzbereiter.
Jemand, dessen Arbeitsleistung durch eine Fortbildung verbessert wird, bringt sich gerne ein, auch wenn längst Feierabend wäre. Viele Arbeitgeber, die eine Finanzierung der gewünschten Fortbildung übernehmen, sichern sich jedoch mit einer Zusage des Mitarbeiters ab: Beispielsweise erklärt man sich einverstanden, für einen bestimmten Zeitraum nach der Weiterbildung im Unternehmen zu bleiben.
Dieser Wunsch ist verständlich, zumal die Ausbildungs- und Weiterbildungskosten durchaus mehr als 2.000 Euro betragen können. Niemand finanziert eine Weiterbildung für einen Mitarbeiter, der sich wenige Wochen nach Abschluss dieser abwerben lässt und den Arbeitsplatz wechselt.
Auch wenn es ein deutlicher und reizvoller Benefit für so manches Unternehmen wäre: Kein Mitarbeiter hat ein gesetzliches Anrecht darauf, durch seinen Arbeitgeber bei einer beruflichen Weiterbildung finanziell gefördert zu werden. Natürlich ist es meist so, dass bei Fortbildungen, die aufgrund der Initiative des Arbeitgebers zustande kommen, die anfallenden Kosten übernommen werden.
Wer jedoch auf eigene Faust eine Fortbildung bucht, kann nicht automatisch daraufsetzen, dass die Firma diese bezahlt. Selbst wenn sie dem beruflichen Renommee des Mitarbeiters förderlich ist, darf der Arbeitgeber die Finanzierung ablehnen. Deshalb macht es im Zweifelsfall Sinn vor dem Abschluss einer Weiterbildung abzuklären, ob man diese Kosten auch allein tragen kann.
Auch wenn das eine deutliche Kerbe in das aktuelle Haushaltsbudget schlagen kann, gibt es natürlich Vorteile, die nicht auf den ersten Blick im Fokus stehen. Es gab sicherlich Gründe, warum man diese Fortbildung besuchen möchte.
Bei einer Pro-Fortbildung für eine privat finanzierte Fortbildung spielt die Aussicht auf einen besseren Job, vor allem auf ein höheres Gehalt, eine nicht unwesentliche Rolle. Wer langfristig denkt, sieht hier dann einen Arbeitsplatz, der nicht nur lukrativ bezahlt wird, sondern auch einen persönlichen Zugewinn durch die Fortbildung.
Oftmals stellt eine Fortbildung auch ein Sprungbrett für die Karriere generell dar: Vom mittleren zum höheren Management, vom kleinen Angestellten zum Abteilungsleiter mit mehr Verantwortung. Das gilt es bei solchen Überlegungen wegen Finanzierung oder Förderung einer Weiterbildung immer mit zu berücksichtigen.
Eine weitere Alternative ist es, sich die Kosten für die berufliche Weiterbildung zu teilen. Schließlich profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer von dem fachlichen Knowhow. In einem offenen Gespräch ist es gut, die Hintergründe des Mitarbeiters zu durchleuchten und auch die Vorteile für den eigenen Betrieb zu besprechen.
Am Ende steht eine Win-Win-Situation, die für alle Beteiligten eine gerechte Aufteilung der Fortbildungskosten beinhaltet, aber auch einen Zugewinn an aktuellem Fachwissen und Engagement.
Wer sich auf ein überschaubares Maß an Angeboten für seine berufliche Fortbildung konzentriert, kann leichter den Dschungel an Angeboten für Förderungen und staatliche Zuschüsse durchdringen. Es gilt dabei, gewisse Voraussetzungen zu erfüllen, um eine solche Förderung beantragen zu können. Manchmal braucht es Geduld, um die notwendigen Unterlagen auszufüllen und zusätzliche Infos zu erhalten, dennoch freut man sich nach der Zusage auf eine Förderung doch über die finanzielle Erleichterung. Ein weiterer Ansprechpartner für Förderungen beruflich bedingter Weiterbildungen ist die Agentur für Arbeit. Es ist ratsam, sich rechtzeitig Rat einzuholen, um abzuklären, ob für die gewünschte Weiterbildung ein Rahmen innerhalb der Förderungen und Zuschüsse gegeben ist. Falls nicht, gibt es ohnehin keinen anderen Ausweg als die berufliche Fortbildung selbst zu finanzieren. Bis dahin gilt es allerdings, alle möglichen Mittel auszuschöpfen und nachzuhaken, unter welchen Bedingungen nicht der eine oder andere Zuschuss bewilligt werden kann.
Besonders beliebt sind sogenannte Inhouse-Seminare. Die in den Räumen des Unternehmens stattfindenden Fortbildungen werden dann für eine Vielzahl der Mitarbeiter veranstaltet, wobei der Unternehmer selbst meist nicht als Dozent auftritt. Dies bleibt dem professionellen Schulungsteam überlassen. Was jedoch eine reizvolle Idee dahinter wäre: Vielleicht kann man den Arbeitgeber vom Vorteil einer Inhouse-Schulung überzeugen, sodass nicht ein Mitarbeiter teuer geschult wird, sondern gleich mehrere. Der Kosten-Nutzen-Faktor für den Betrieb ist deutlich besser und damit eine mögliche Option, doch noch an die Fortbildung zu kommen, wenn auch unter anderen Vorzeichen als erwartet.