Baden-Baden/Karlsruhe/Rastatt (pm/lk) – Am Dienstag geht die Streikrunde in der Region in die zweite Runde. Im öffentlichen Nahverkehr wird es Warnstreiks in Karlsruhe und Baden-Baden geben. Außerdem beteiligen sich Beschäftigte des Klinikums Mittelbaden, der Stadtverwaltungen, der Stadtwerke Rastatt und Baden-Baden sowie des Landratsamtes Rastatt. Einige Kitas in Rastatt bleiben ebenfalls geschlossen. Die Stadt gewährleistet aber eine eingeschränkte Notbetreuung.
Am Dienstag wird es weitere Warnstreiks in Baden-Baden und Rastatt geben. Es werden sich neben den Verkehrsbetrieben Beschäftigte des Klinikums Mittelbaden, der Städte Baden-Baden und Rastatt, der Stadtwerke beider Städte und des Landratsamtes Rastatt beteiligen. Eine dezentrale Kundgebung findet ab 8:30 Uhr hinter dem Schloss in Rastatt statt. Außerdem bleiben die Kindertagesstätten BIBER, Rheinau-Nord, Ottersdorf und die Kinderschule Amalie Struve geschlossen. In der Kinderschule Amalie Struve wird ein Notbetrieb mit reduzierten Öffnungszeiten eingerichtet, während in den anderen drei Kitas voraussichtlich ein eingeschränkter Normalbetrieb unter Pandemiebedingungen aufrechterhalten werden kann.
Auch die kommunale Verkehrsunternehmen werden erneut bestreikt – die Verkehrsbetriebe Karlsruhe, die Stadtwerke Baden-Baden und auch die Stadtwerke
Heilbronn werden von Dienstagmorgen 3:00 Uhr bis Mittwochmorgen 3:00 Uhr bestreikt. 24 Stunden lang ruht dann der Betrieb. In Karlsruhe betroffen sind erneut die Tram-Linien 1 bis 6 und die Linie S2 sowie sämtliche Bus-Linien der VBK. Diese fahren den gesamten Tag über nicht. Als Alternative für die Fahrgäste bieten sich gerade im Innenstadtbereich Fahrten mit den Stadtbahnen der nicht bestreikten Albtal-Verkehrs-Gesellschaft an. Die Linien S1, S11, S4, S5, S51, S7 und S8 bedienen viele Straßenbahn-Haltestellen in Karlsruhe und fahren am Dienstag wie gewohnt. Einzelne Buslinien verkehren mit eingeschränktem Angebot.
In Baden-Baden werden die Stadtwerke ebenfalls 24 Stunden lang bestreikt und die allermeisten Bus-Linien bleiben im Depot. Die Merkur-Bergbahn wird auch erneut bestreikt. Ausnahme
bilden die Linien 203, 206 und 285. Auf diesen Linien rollt der Verkehr. Allerdings fallen die im Fahrplan mit „S“ gekennzeichneten Schulfahrten aus. Die Regionalbus-Linien 244 und 245 fahren ebenfalls. Da die Beschäftigten der Stadtwerke Heilbronn ebenfalls zum Streik aufgerufen sind und unter anderem Dienste auf den AVG-Stadtbahn-Linien S4, S41 und S42 fahren, kann es
auch dort zu vereinzelten Fahrtausfällen kommen. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft befindet sich allerdings derzeit noch in der Planung und versucht, so viele eigene Fahrer wie möglich auf diesen Linien einzusetzen, um den Kunden ein bestmögliches Angebot zu offerieren.
Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Erwartet wird die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Darüber hinaus soll in den Tarifverhandlungen das Thema der Entlastung der Beschäftigten behandelt werden. Die dritte Runde der Verhandlungen ist für den 22. und 23. Oktober 2020 angesetzt.
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