Erneut unangemeldeter Corona-Protest in der Region

04. Januar 2022 , 09:43 Uhr

Region (dpa/pol/lk) – Mehrere tausend Menschen haben in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erneut gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Dabei sind auch wieder die Menschen bei uns in der Region auf die Straße gegangen. Doch meist blieb es diesmal friedlich.

Angemeldete Versammlung in Pforzheim

Rund um Karlsruhe haben am Montagabend einige Menschen gegen die Corona-Politik demonstriert. Die größte Demo, die auch angemeldet war, fand in Pforzheim statt. Dort versammelten sich etwa 1.200 Menschen. In Karlsruhe waren nur 500 unterwegs, allerdings bei einer unangemeldeten und somit verbotenen Versammlung. Auch in Weingarten, Ettlingen, Kraichtal, Bruchsal, Freudenstadt und Nagold gab es Montagsspaziergänge – nach Angaben der Polizei mit jeweils 30 bis 200 Teilnehmern. Dabei sei in Bruchsal ein Beamter verletzt worden, als Demonstranten eine Sperre überrannten. Ansonsten verliefen die Demos überwiegend friedlich.

Kleingruppen „spazieren“ in der Südpfalz

Auch in der Südpfalz berichtet die Polizei trotz Versammlungsverbot der Städte Frankenthal, Landau, Neustadt, Speyer und der Kreise Bad Dürkheim, Germersheim und Südliche Weinstraße von sogenannten Montagsspaziergängen. Meist handelte es sich um Kleingruppen zwischen zehn und 50 Teilnehmern. Lediglich in Bellheim trafen sich etwa 200 Menschen, in Landau und Neustadt rund 100. Die Polizei zeigte mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften Präsenz. Es wurden einige Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet, außerdem Platzverweise erteilt. In Bad Dürkheim, Deidesheim und Bad Bergzabern fanden angemeldete Versammlungen statt. Diese Versammlungen verliefen friedlich und störungsfrei.

Ruhige Lage in der Mannheimer Innenstadt

In der Mannheimer Innenstadt versammelten sich laut Polizei an mehreren Orten „größere Kleingruppen“ zwischen zehn und 50 Teilnehmern. Die Polizei schritt zunächst nicht ein, da man am Abend noch keine Hinweise auf eine richtige Versammlung gehabt habe. Es habe bisher keine Zwischenfälle gegeben, sagte eine Sprecherin. Man beobachte aber die Lage und weise die Menschen per Lautsprecher auf die kommunale Allgemeinverfügung hin, die in Mannheim wie in anderen Städten im Südwesten sogenannte Spaziergänge von Impfskeptikern und Gegnern der Corona-Maßnahmen verbietet. Um das Mannheimer Rathaus bildeten zudem rund 850 Menschen eine Menschenkette gegen Hetze, Hass und Gewalt – dabei handelte es sich um eine angemeldete Veranstaltung.

Weniger Teilnehmer als in den Vorwochen

In Friedrichshafen hätten sich am Montagabend rund 2.000 Teilnehmer zu einem sogenannten Spaziergang versammelt, teilte ein Sprecher der Polizei Ravensburg mit. Die Teilnehmer hätten sich spontan in sozialen Netzwerken verabredet, mit der Aktion von Ravensburg nach Friedrichshafen auszuweichen. Es liege nun an der Kommune, die nicht angemeldete Versammlung aufzulösen. In Ravensburg habe es keine größeren Ansammlungen gegeben, sagte der Sprecher am Abend. Ein Sprecher der Polizei Reutlingen berichtete von 20 sogenannten Spaziergängen in verschiedenen Städten und Gemeinden in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Esslingen und dem Zollernalbkreis. Insgesamt seien weniger Corona-Gegner auf die Straße gegangen als in den vergangenen Wochen. Alles sei friedlich verlaufen. In der Ulmer Innenstadt wurde der Slogan „Wir sind das Volk“ skandiert.

Proteste gegen Corona-Politik

Seit Wochen gehen Gegner der Corona-Politik vielerorts in Deutschland auf die Straße. Nicht immer kündigen sie die Demonstrationen an, sondern treffen sich als sogenannte Spaziergänger. Weil sie sich in sozialen Netzwerken verabreden, weiß die Polizei manchmal nicht im Voraus, wo eine solche Aktion stattfindet. Sie muss unter anderem kontrollieren, dass die Corona-Regeln eingehalten werden. Bei derartigen Protesten hatte es immer wieder Ausschreitungen gegeben.

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