Speyer/Karlsruhe (dpa/mt) – Eine der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ist ab heute wieder befahrbar. Die Salierbrücke über den Rhein wird nach einer umfangreichen Sanierung für den Verkehr freigegeben. Die feierliche Freigabe ist für 13.00 Uhr geplant, der Verkehr könne dann ab dem späten Nachmittag oder frühen Abend über die Brücke rollen, hieß es.
Die Wiedereröffnung sei eine große Erleichterung für Pendlerinnen und Pendler, sagte die Oberbürgermeisterin von Speyer, Stefanie Seiler. Das gelte auch für den lokalen Handel und die Gastronomie, für die Kundschaft aus den rechtsrheinischen Nachbargemeinden unverzichtbar ist. Die etwa 600 Meter lange Brücke ist ein bedeutender Verkehrsweg der Rhein-Neckar-Region.
Oberbürgermeisterin Seiler erinnerte aber auch an die hohen Einnahmeverluste für Handel und Gastronomie in Speyer während der Schließung der Brücke. „Aber auch für die Stadt selbst, beispielsweise im Bereich der Parkgebühren. Wir haben durch den Shuttle-Service zwar versucht, die Folgen abzumildern, aber auch dieses Angebot war und ist für die Stadt mit hohen Kosten verbunden.“ Nun freue sich die pfälzische Kommune jedoch, „dass wir unsere Nachbarn aus Baden-Württemberg bald wieder ohne Umwege begrüßen dürfen“, betonte die SPD-Politikerin.
In den vergangenen Jahren überquerten auf ihr täglich etwa 28 000 Fahrzeuge den Fluss. Eine Untersuchung hatte erhebliche Defizite in der Tragfähigkeit gezeigt. Deswegen hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe umfangreiche Sanierungs- und Ertüchtigungsarbeiten in Auftrag gegeben, die Anfang 2019 begannen.
Zu den wichtigsten Arbeiten an der Salierbrücke, die teils aus einer Stahl- und teils aus einer Betonbrücke besteht, gehörten neben einer Erneuerung des Belags etwa eine Verstärkung des Tragwerks und Beschichtungsarbeiten, wie eine Sprecherin des Regierungspräsidiums mitteilte. Nach der Freigabe seien noch kleinere Arbeiten außerhalb des Straßenbereichs zu erledigen, etwa der Bau von Böschungstreppen und eines Regenrückhaltebeckens im Bereich des Pendlerparkplatzes.
Unter anderem wegen Schadstoffbelastungen und zusätzlichen Verstärkungsarbeiten der Fahrbahn hatten sich die Gesamtkosten von ursprünglich 16,7 Millionen Euro auf rund 28,7 Millionen Euro erhöht. Die Kosten trägt der Sprecherin zufolge komplett der Bund. „Aufgrund der Sanierung und Ertüchtigung gehen wir davon aus, dass die Brücke für 25 bis 30 Jahre ohne eine größere Sanierung auskommt“, sagte sie.