Ehemalige Geldboten wegen vorgetäuschten Überfalls verurteilt

07. Mai 2020 , 19:14 Uhr

Karlsruhe (dpa/lk) – Zwei ehemalige Geldboten sind wegen eines inszenierten Überfalls auf ihren Werttransport schuldig gesprochen worden. Das Landgericht Karlsruhe verurteile einen 31-jährigen Mann am Donnerstag zu drei Jahren Haft. Sein 36-jähriger Komplize erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten.

Polizei deckt Lügengeschichte auf

Sie hatten sich die Geschichte eines angeblichen Überfalls auf ihren Geldtransport auf der Autobahn 5 bei Weingarten detailreich ausgedacht. Doch die Polizei brauchte mit Telefonüberwachung und Observierung nicht lange, um die Lügengeschichte aufzudecken. Bei Durchsuchungen fanden die Beamten unter anderem hochwertige E-Bikes, Schmuck, Uhren und Fernseher, die erst kurz vorher gekauft worden waren. Das Landgericht Karlsruhe hat einen 31 Jahre alten Mann zu drei Jahren und einen 36-Jährigen zu zwei Jahren und acht Monaten Freiheitsstrafe.

Staatsanwaltschaft fordert höhere Strafen

Die Staatsanwaltschaft hatte höhere Strafen wegen Diebstahls mit Waffen für die ehemaligen Geldboten gefordert. Die Verurteilung erfolgte aber wegen veruntreuender Unterschlagung. Der Vorsitzende Richter begründete diese Entscheidung mit schweren Versäumnissen in dem Unternehmen für Werttransporte. Dort seien keine Anstrengungen unternommen worden, echte Kontrolle über die Geldtransporte zu behalten, etwa durch GPS-Verfolgung. Dieses sogenannte Gewahrsam über die transportierten Wertsachen, in diesem Fall Geld und Gold im Wert von mehr als 800 000 Euro, wäre aber Voraussetzung gewesen, damit die Tat als Diebstahl mit Waffen gewertet werden könnte, sagte der Richter.

Teamwork bei Überfall

Das Gericht folgte dem Anklagevertreter bei der Einschätzung, dass die beiden Männer gleichermaßen an Planung und Durchführung beteiligt waren. „Teamwork fifty-fifty“, sagte der Staatsanwalt. Die geringere Strafe für den älteren der beiden Angeklagten folge aus dessen frühzeitigem und umfassendem Geständnis, sagte der Richter. Der 31-Jährige habe dagegen versucht, seinen Tatbeitrag als gering darzustellen. Das sei aber nicht glaubwürdig.

Die beiden Deutschen hatten zum Auftakt des Prozesses im März die Tat gestanden: Sie hatten demnach so getan, als wären sie an der Autobahn 5 bei Weingarten von falschen Polizisten ausgeraubt worden.

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