Das Wohnen von Morgen – schon heute?

05. September 2017 , 08:12 Uhr

Das "Smart Home" ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch, auch wenn es teilweise noch ziemlich nach Zukunftsmusik klingt; Grafik: Pixabay

(pm) Die Wohnung – hier verbringen wir die meiste Zeit, wenn wir uns nicht im Dauerstress des Arbeitsalltags befinden. Daher sollte uns dieser Ort auch ein möglichst komfortables Leben ermöglichen. Wir wollen abschalten, uns wohl fühlen – ganz einfach weg von all dem Stress. Am besten sollte alles automatisch passieren, sodass wir nur noch „Befehle“ aussprechen müssen und jeder Wunsch erfüllt wird. Klar, diese Zukunftsmusik ist zwar noch ein gutes Stück entfernt. Aber wir nähern uns einer solchen Vision Schritt für Schritt und unaufhaltsam an. Studien prognostizieren bereits einen steigenden Marktanteil in den nächsten Jahren. Dabei gibt es kaum einen Aspekt, der unberührt bleiben wird. Egal, ob auf der Arbeit oder dem eigenen Zuhause und Garten – für jede Situation und jeden Bereich werden individuelle Technologien entwickelt.

Das Zuhause von Morgen

Im Zuhause von Morgen, so versprechen Experten, sollen Assistenzsysteme dafür sorgen, dass wir unbeschwert durch den Alltag kommen und mehr Zeit für die wichtigen Dinge bleibt. Menschen in jeder Lebenssituation kann dabei geholfen werden, egal ob es sich um die technikfixierte junge Generation handelt, die Power-Hausfrau, die den ganzen Haushalt managen muss, oder um die etwas ältere Generation, die sich einfach etwas Unterstützung in ihrem eigenen Zuhause wünscht.

Die Ansätze reichen dabei von Technologien, die automatisiert Lebensmittel und Rohstoffe ordern, falls ein Sensor das Signal gibt, dass diese aufgebraucht sind, bis hin zu Assistenzsystemen, die weit mehr können. So gibt es bereits jetzt Geräte, die auf ein bestimmtes (Sprach-)Signal reagieren und dann den darauffolgenden Befehl ausführen, etwa um das Licht zu dimmen, die Rollladen abzudunkeln oder die Musik lauter zu machen.

Was uns das bringt, wenn wir all diese Dinge theoretisch auch selbst erledigen könnten? Mehr Zeit für unsere Freizeit. Weniger Stress. Mehr Lust am Leben. Klar, einen kurzen Gang zum Lichtschalter sollte man doch theoretisch in seinem engen Zeitplan einbauen können, aber es sind die kleinen Dinge, die sich summieren und so mehr Zeit für andere Dinge lassen. Dadurch kann diese freie Zeit beispielsweise genutzt werden, um unser lang ersehntes Kreativ-Projekt anzugehen, das bisher alleine durch mangelnde Zeit nie verwirklicht wurde.

Die Nachteile, die gar keine sind?

Viele stellen sich nun möglicherweise vor, dass, wenn unser Leben von all der Technik dominiert wird, sich das Leben der Menschen automatisch angleichen wird, weil jeder die gleiche Technologie benutzen wird, die vermutlich von einem großen Hersteller produziert wird. Jedes Wohnzimmer, Esszimmer oder Schlafzimmer wird die gleichen Geräte beinhalten. Aber diese Vorstellung geht zu sehr in die falsche Richtung, denn was man bedenken muss ist, dass immer Raum bleibt, um sein Zuhause kreativ zu gestalten und zu verschönern. All diese Innovationen werden so klein, so unscheinbar sein, dass sie vermutlich gar nicht wahrnehmbar sind.  Dekorationen und Kunst werden nicht vertrieben und so kann immer die Individualität gewahrt werden. Diese Angleichung ist zum Glück also nur eine schlechte Horrorvorstellung.

Ein weiterer Aspekt, der mit ziemlicher Sicherheit negativ aufgefasst werden wird, behandelt das Thema Privatsphäre. Je mehr die Technik und neue Technologien Einzug in unser Leben erhalten und wir tatsächlich zu einem gewissen Zeitpunkt abhängig sind, wird der Schrei nach Privatsphäre laut. Was viele Menschen jedoch vergessen, ist dass jeder für sich selbst diese Vorteile und Nachteile der Assistenzsysteme abwägen kann und sollte. Vorausgesetzt jeder Hersteller legt eine gewisse Transparenz an den Tag, sollte einem Vergleich nichts im Wege stehen.

Zudem muss natürlich gewährleistet werden, dass die erhobenen Daten mit der benötigten Sorgfalt behandelt werden. Dann sollte den Nutzern nämlich klar sein, dass diese nur erhoben werden, damit die Systeme zum einen funktionieren und sich zum anderen stetig verbessern.

Die Daten werden nicht dafür verwendet, um irgendjemanden auszuspionieren, wie oftmals befürchtet wird. Diese Vorstellung sollte unbedingt aus den Köpfen der Menschen verschwinden. Zudem zeigen Studien, dass, wenn eine technologische Innovation einen hohen Nutzen verspricht, diese auch adaptiert wird, unabhängig von einem angeblichen oder tatsächlichen Risiko, wahrgenommen etwa durch die Bedrohung der eigenen Privatsphäre. Diese Angst löst sich in Luft auf und wird dazu führen, dass Du die Vorteile dieser technologischen Innovation genießen und mit vollen Atemzügen erleben kannst.

Wer baut die ganze Technik eigentlich ein?

Tja, man könnte natürlich einen Techniker rufen… Aber es gibt einige Aspekte und Installationen, die Du ohne Fachkraft selbst durchführen kannst. Wenn Du beispielsweise davon träumst, dass, wenn du nach dem langen Arbeitstag im Winter nach Hause kommst, dein Wohnzimmer schön warm vorgewärmt ist, ohne aber dass die Heizung den ganzen Tag an zu ist, dann ist ein automatisiertes Thermostat genau das richtige für Dich. Diese Aufsätze werden einfach auf die bereits installierte Heizung aufgesteckt und können programmiert werden, sodass etwa jeden Werktag am Nachmittag die Heizung angeht und am Wochenende den ganzen Tag läuft. Wer es noch futuristischer mag, kann Modelle verwenden, die sogar per Smartphone steuerbar sind. Willkommen in der Zukunft – schon heute!

Wer weitere Geräte smart werden lassen möchte, kann, statt direkt ein neues, teures Gerät zu kaufen, einfach einen Aufsatz für die Steckdose erwerben, der dann individuell einstellbar ist und etwa die Kaffeemaschine jeden Tag zur gleichen Zeit anschaltet. Dadurch kann quasi jedes Gerät auf Anhieb smart werden und die Kosten bleiben weiterhin überschaubar. Zudem kann man erst einzelne Geräte „austesten“, um zu sehen, welchen individuellen Nutzen man wirklich von der Anschaffung hat. Selbstverständlich kann man die Aufsätze wieder entfernen, sodass man bei weitem noch nicht abhängig ist von der Technologie.

Für technik-affine Menschen gibt es noch zig weitere Möglichkeiten und der Kreativität sind bei weitem keine Grenzen gesetzt. Man kann aus Alltagsgegenständen und in Kombination mit einem kleinen Computerschnell vernetzte und smarte Geräte herstellen. In diesem Punkt sind der schöpferischen Ideenvielfalt nun wirklich keine Grenzen mehr gesetzt.

Was wird noch möglich?

Nicht nur die Wohnräume stehen vor Veränderungen, auch das Drumherum wird den Änderungen unterliegen. So kann die Fahrt zur Arbeit optimiert werden, indem morgens aus aktuellen und historischen Daten analysiert wird, wann man am besten losfahren sollte, um nicht zu früh und nicht zu spät zu erscheinen.

Andererseits kann etwa der Garten smart werden. Dazu gehören beispielsweise Systeme, die für eine automatische Bewässerung sorgen. Dadurch muss man nicht mehr jeden Abend im heißen Sommer selbst die Zeit zum Gießen aufwenden und kann zusehen, wie die Pflanzen wachsen und gedeihen. Anhand von vielen Feuchtigkeitssensoren, die im Boden eingebaut sind, kann ermittelt werden, wann der höchste Bedarf für Wasser ist. So bleibt etwa mehr Zeit für das Anlegen und repetitive Pflegen des Gartens, statt sich mit der relativ simplen Aufgabe „Gießen“ aufzuhalten. Alleine der Vorteil, dass der Garten nicht zerstört wird, wenn man längere Zeit verreist ist, sollte jedem Hobbygärtner von enormer Wichtigkeit sein.

Aber damit noch lange nicht genug. Der perfekten Beleuchtung und Inszenierung des eigenen Garten-Kunstwerks steht nichts im Wege, denn verbaute Helligkeitssensoren erfassen die Lichtmenge und setzen jede Pflanze und jeden Gegenstand perfekt in Szene. Du willst schließlich nach der Arbeit noch etwas von dem Anblick haben, wenn Du draußen auf deiner Terrasse sitzt. In Kombination mit selbst erstellten Garten Dekorationen steht dem wohnlichen Garten mit dem individuellen, persönlichen Touch nichts im Wege.

Heutzutage können selbst Lautsprecher im gesamten Garten verbaut werden, die je nach Zweck unterschiedliche Musikstile in passender Lautstärke wiedergeben. Damit steht der nächsten Party nichts im Weg, wenn die vorgefertigte Lieblingsmusik wiedergeben wird. Möchte man im Garten lieber relaxen, kann dann stattdessen entspannende Musik gespielt werden. Und wer kennt nicht das Problem, dass man im hintersten Eck des eigenen Grüns nicht mitbekommt, wenn jemand an der Haustüre klingelt? Selbst dieses Problem kann beseitigt werden, wenn der Ton über die Lautsprecher ertönt.

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