Coronavirus: KSC-Fans fordern Ligapause statt Geisterspiele

12. März 2020 , 09:03 Uhr

Karlsruhe (pm/cmk) Seit Mittwochnachmittag steht nun offiziell fest, dass bis auf Weiteres alle Veranstaltungen in Baden-Württemberg mit mehr als 1.000 Teilnehmern abgesagt werden müssen. Das ordnete das Ministerium für Soziales und Integration mit einem Erlass an die Gesundheitsämter an. Davon betroffen sind natürlich auch die Sportveranstaltungen, der Karlsruher SC muss sein Heimspiel am Samstag gegen Darmstadt damit vor leeren Rängen austragen. Der Fan-Dachverband des Karlsruher SC hat sich nun zu Wort gemeldet und fordert: Ligapause statt Geisterspiele!

Keine Großveranstaltungen mehr

Das Ministerium für Soziales und Integration als oberste Gesundheitsbehörde hat am Mittwoch einen Erlass an die Gesundheitsämter herausgegeben. Darin heißt es „Bei der Durchführung von Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden/Zuschauern sind keine effektiven Schutzmaßnahmen gegen eine nicht mehr kontrollierbare Ausbreitung des Infektionsgeschehens möglich. Deshalb muss eine solche Veranstaltung abgesagt werden bzw. ist die Durchführung der Veranstaltung ohne Zuschauer notwendig.“ (wir berichteten) Davon betroffen ist unter anderem auch der Karlsruher SC. So muss das Heimspiel am Samstag gegen Darmstadt 98 als Geisterspiel durchgeführt werden. Die Fans des KSC sind damit alles andere als einverstanden. In einer Mitteilung äußerte sich der Dachverband, die Supporters Karlsruhe 1986 e.V., zur Situation.

KSC-Fans haben Verständnis für den Erlass des Ministeriums

„Die Gesundheit eines jeden Einzelnen steht über allem anderen. Diese Gesundheit gilt es zu schützen. Entsprechend können die Supporters Karlsruhe 1986 e.V. die Entscheidung des Gesundheitsministeriums Baden-Württemberg und der zuständigen Behörden in Karlsruhe, alle (Sport-) Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern einzuschränken, nachvollziehen“, so heißt es zunächst in der Mitteilung. Allerdings habe man kein Verständnis für die Entscheidung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), den Spielbetrieb vor leeren Rängen fortzusetzen. „Kleine Vereine – wie auch unser Karlsruher Sport-Club – sind auf die Zuschauereinnahmen von Spieltag zu Spieltag angewiesen, sie sind gar teilweise existenzieller Bestandteil der Einnahmen. Viele Fans haben bereits viel Geld in Dauer- bzw. Tageskarten investiert und somit auch ein Recht darauf, ihre Mannschaft im Stadion live zu sehen. Als Fans sind wir außerdem der festen Überzeugung, dass unserer Mannschaft der notwendige, laute und emotionale Rückhalt gerade im Kampf um den Klassenerhalt fehlen wird. Anderen Mannschaften im Kampf um Auf- oder Abstieg wird es ähnlich gehen“, so die Supporters. 

Supporters fordern Ligapause statt Geisterspiele

Der KSC teilte am Mittwoch in einer offiziellen Meldung mit, dass man mit rund 500.000 Euro Verlust pro Geisterspiel rechne. Das ist vor allem für kleinere Vereine eine sehr hohe Summe. Vor diesem Hintergrund ruft der Fan-Dachverband die Anhänger dazu auf, auf eine Rückerstattung der Ticketkosten zu verzichten und damit „das finanzielle Risiko des KSC zu mindern“. Gleichzeitig wird gefordert: „Hierfür erwarten wir von den deutschen Verbänden eine Verständigung auf europäischer Ebene, eine „Fußballpause“ einzulegen. (Frühe) Entscheidungsspiele, das Saisonfinale und überhaupt Spiele in Stadien ganz ohne Fans sind keine Alternative – Fußball ohne Fans ist kein Fußball. Die Supporters Karlsruhe 1986 e.V. fordern daher eine Ligapause statt Fußballspiele ohne Fans.“

Hier wurde der Spielbetrieb bereits eingestellt

Unter anderem hat schon die italienische „Serie A“ den Spielbetrieb aufgrund der aktuellen Lage eingestellt. Auch die Schweiz hat alle Spiele der 1. und 2. Liga im März abgesagt. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat die Saison vorzeitig beendet und auf eine Meisterkür verzichtet. Die National Basketball Association (NBA) hat die Basketball-Saison ebenfalls unterbrochen.

https://www.die-neue-welle.de/display-news/gesundheitsministerium-verbietet-grossveranstaltungen-in-baden-wuerttemberg

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