Bruchsal (pol/lk) – Ein Mann aus Bruchsal soll den Leichnam seiner verstorbenen Mutter mehrere Jahre in eine Einfamilienhaus aufbewahrt haben. Die rund fünf Jahre alte Leiche fand die Polizei im Schlafzimmer des Hauses. Von den weiter eingegangenen Rentenzahlungen der Frau soll der Sohn seinen Lebensunterhalt bestritten haben. Darum ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Betrug. Außerdem ist die genaue Todesursache der Mutter noch nicht geklärt.
Den Leichnam seiner wohl 89 Jahre alt geworden Mutter soll ein Mann über mehrere Jahre in der Wohnung in einem Einfamilienhaus in Bruchsal aufbewahrt haben. Am Montag wurde die Polizei darüber informiert, dass die ältere Frau von der Nachbarschaft seit längerem nicht mehr gesehen worden war. Am Montagabend fuhr dann eine Streife zum Wohnhaus in einem Bruchsaler Ortsteil. Der 65-jährige Bewohner des Hauses verwickelte sich erst in Widersprüche und führte die Beamten dann zu der Leiche seiner Mutter im Schlafzimmer im ersten Obergeschoss. Seinen Angaben zufolge sei seine Mutter im August 2015 verstorben. Da er kein eigenes Einkommen habe, hätte er von den Rentenzahlungen gelebt.
Nach dem Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe erwirkten Obduktion ist der vom Sohn angegebene Todeszeitpunkt mit dem Zustand des Leichnams vereinbar. Die Todesursache konnte aufgrund des lange zurückliegenden Todeseintritts jedoch bislang nicht sicher geklärt werden. Die Ermittlungen – auch zum Verdacht des Betruges im Hinblick auf die Rentenzahlungen – dauern an.