Beleidigungen, Flaschenwürfe, Gewalt - Polizei im Dauereinsatz

21. Juni 2021 , 11:05 Uhr

Karlsruhe/Freiburg (dpa/lk) – Das EM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Portugal und tropische Temperaturen trieben am Samstagabend viele Menschen auf die Straßen und Plätze im Südwesten. Dabei blieb es nicht überall friedlich. Manche Feier lief aus dem Ruder. In Karlsruhe und Freiburg warfen aggressive Feiernde Flaschen auf die Polizei, die Beamten mussten mehrere Plätze räumen. In Freiburg wurden mehrere Polizisten verletzt.

Eskalation in Freiburg

Bis zu 1.000 Menschen fanden sich in der Nacht zu Sonntag in der Freiburger Innenstadt auf einem Platz zum Feiern ein, wie die Polizei mitteilte. Es sei dort zu Körperverletzungen gekommen, zudem seien zwei sexuelle Übergriffe „in Form des Anfassens mit möglichem sexuellem Hintergrund“ angezeigt worden. Beamte seien mit Flaschen beworfen worden. Einsatzkräfte räumten den Platz am frühen Morgen. Drei Beamte wurden durch fliegende Flaschen leicht verletzt, die Scheibe eines Dienstfahrzeugs wurde beschädigt. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Auf einem weiteren Freiburger Platz versammelten sich rund 600 Personen, viele davon den Angaben zufolge aus dem linken Spektrum. Pyrotechnik wurde gezündet, Anwohner sowie Passanten körperlich angegangen. Mit Unterstützung von Polizisten aus Offenburg und Karlsruhe sowie Kräften der Bundespolizei wurde auch dieser Platz geräumt. Ruhestörungen in anderen Stadtteilen habe die Polizei aufgrund der Großeinsatzlage kaum noch nachkommen können, sagte eine Sprecherin der dpa.

Feiernde im Karlsruher Schlossgarten

Auch in Karlsruhe musste die Polizei in der Nacht zum Sonntag eine Ansammlung von etwa 300 Menschen auflösen. Als die Beamten am zentralen Platz der Grundrechte eintrafen, schlug ihnen eine aggressive Stimmung entgegen. Die Polizisten seien beleidigt worden, auf die Streifenwagen seien Flaschen geworfen worden. Der Platz in der Karlsruher Innenstadt wurde anschließend nach Mitternacht geräumt. Verletzt wurde niemand. Zuvor hatten sich etwa 800 bis 900 junge, feiernde Menschen im Karlsruher Schlossgarten versammelt. Da dieser jedoch um 21 Uhr schließt, suchten sich die Feierwütigen einen alternativen Ort zum weiter trinken.

Menschenmassen in Stuttgart

In Stuttgart mussten die Beamten wegen Ruhestörungen in der Nacht zum Sonntag immer wieder einschreiten und nächtliche Partys auflösen. Im Höhenpark Killesberg, am Feuersee und am Marienplatz waren jeweils zwischen 400 bis 600 Feiernde unterwegs. Ebenso fanden sich 1.000 Menschen mit 400 Fahrzeugen an der Waldau ein. Vereinzelt kam es nach Polizeiangaben in den Gruppen der Feiernden zu Auseinandersetzungen. So wurde die Polizei am Max-Eyth-See zu einer Schlägerei mehrerer Personen gerufen. Dort hatten sich rund 300 Menschen nach einem Aufruf im Internet versammelt. Gegen 2.30 Uhr am Sonntagmorgen wurden durch den einsetzenden Regen die Plätze und Straßen in der Innenstadt leerer. Insgesamt wurde die Polizei zu rund 90 Einsätzen aufgrund von Ruhestörungen in der Nacht gerufen.

Immer wieder Einsätze in letzter Zeit

In den vergangenen Wochen war es in Baden-Württemberg immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen jungen Menschen und der Polizei gekommen. Größere Gruppen hatten etwa am Stuttgarter Schlossplatz oder auf der Heidelberger Neckarwiese randaliert. Dabei waren auch Polizisten verletzt worden, etwa durch Flaschenwürfe.

https://www.die-neue-welle.de/karlsruhe/hunderte-feiernde-im-karlsruhe-schlossgarten-polizei-verteilt-platzverweise

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