Baden-Württemberger heizen lieber weniger, als ihr Streaming-Abo zu kündigen

29. September 2022 , 13:30 Uhr

Karlsruhe (dnw/svs) – Frauen duschen lieber kalt als aufs Reisen zu verzichten, unter 30-Jährige in Baden-Württemberg heizen lieber weniger, als dass sie Streaming-Abos kündigen. Ganz oben auf der Liste der täglichen Sorgen stehen bei 85 Prozent der Bevölkerung im Südwesten die Inflation und die damit steigenden Lebensunterhaltungskosten, gefolgt vom Krieg in der Ukraine und der Klima-Krise. Corona liegt auf der Liste der aktuellen Sorgentreiber auf dem letzten Platz. Das und vieles mehr ergibt die erste repräsentative Studie zu den Sorgen der Menschen im Südwesten, für die sich alle privaten Radiosender zusammengeschlossen haben.

Erste repräsentative Studie zu den Sorgen der Menschen im Südwesten

Die dramatisch gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie die hohe Inflation machen den Menschen die größten Zukunftssorgen – auch wenn im Moment die Mehrheit der Baden-Württemberger noch davon überzeugt ist, selbst gut und sicher durch die Krise zu kommen. Allerdings sagen nur acht Prozent, dass – trotz aller Entlastungspakete – die Hilfe der Politik finanziell ausreichend ist und die Menschen wirklich entlastet. Eines der Hauptprobleme der politischen Maßnahmen ist, dass zwei Drittel (66 Prozent) sagen, sie verstehen die Maßnahmen gar nicht, die in Berlin beschlossen werden.

Inflation ist größte Sorge – Corona als Sorgentreiber auf letztem Platz

Ganz oben auf der Liste der täglichen Sorgen stehen bei 85 Prozent der Bevölkerung die Inflation und die damit steigenden Lebensunterhaltungskosten, gefolgt vom Krieg in der Ukraine und der Klima-Krise. Corona liegt mit nur noch 26 Prozent auf der Liste der aktuellen Sorgentreiber auf dem letzten Platz.

Baden-Württemberger wollen am meisten beim Restaurantbesuche sparen

Wo aber wollen die Menschen im Südwesten sparen, um die steigenden Kosten beim Heizen und im Supermarkt abzufedern? Bei den möglichen Einsparungen trifft es diesen Herbst wieder die Gastronomen und Café-Besitzer. Männer und Frauen sagen gleichermaßen, dass sie zukünftig weniger ins Restaurant oder Café gehen wollen. Auf Platz zwei der möglichen Einsparungen steht Kleidung, gefolgt von Freizeit-Aktivitäten und Urlaub. Dass man den Verbrauch von Strom und Gas zurückfahren muss, darin sind sich die meisten einig, auf Autofahrten verzichten wollen ebenfalls viele. Da muss man sich allerdings in Baden-Württembergs Familien noch einigen, denn Männer wollen mehrheitlich nicht auf heißes Wasser verzichten, Frauen möchten weiter verreisen, auch wenn das kälter Duschen bedeutet, um Geld zu sparen.

Wo wollen Menschen in den eigenen vier Wänden sparen?

Einen großen Unterschied aber zeigt die Studie bei Energiesparmaßnahmen in der eigenen Wohnung. Während die Männer mit Solarzellen und Wärmepumpen aufrüsten wollen, um Energie zu sparen, wünschen sich die Frauen weniger Renovierungsprojekte in den eigenen vier Wänden.

Reparieren und Gebrauchtes liegt im Trend

Auch Kaputtes zu reparieren oder gebrauchte Produkte zu kaufen, sehen 47 Prozent der Frauen als Option für Einsparungen, Männer sehen darin nur zu 36 Prozent einen Weg. Interessant ist der Trend bei den Jüngeren. Da sagen stolze 70 Prozent unter 30 Jahren, man möchte lieber noch mehr beim Strom und Heizen sparen als das Streaming-Abo zu kündigen.   (44Prozent)

Zur Studie – Der Baden-Württemberg Report

Seit Anfang September werden regelmäßig monatlich 1000 Baden-Württemberger:innen in einer repräsentativen Online-Studie durch das Marktforschungsinstitut KANTAR unter anderem nach den aktuellen Sorgen-Treibern sowie ihrer Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung befragt. Die Sender antenne 1 Neckarburg, baden.fm, bigFM, Das neue Radio Seefunk, DIE NEUE 107.7, die neue Welle, DONAU 3 FM, ENERGY, HITRADIO antenne 1, HITRADIO OHR, Neckaralb Live, Radio 7, RADIO REGENBOGEN, Radio Ton, REGENBOGEN 2, und SCHWARZWALD RADIO  haben für die Durchführung der Befragung das Marktforschungsinstitut Kantar, ehemals Emnid/Infratest beauftragt.

„Ganzer Verbund von Medienmachern aus einem Bundesland“

Andreas Hombach, Direktor Kantar Deutschland: „Für uns bei Kantar ist dieser Auftrag etwas Besonderes, denn hier ist ein ganzer Verbund von Medienmachern aus einem Bundesland auf uns zugekommen, um gemeinsam Licht in das Dunkel dieses Herbstes zu bringen.  Wir unterstützen mit unserer internationalen Erfahrung für Krisen-Tracker gerne diese landesweite Initiative:  Angesichts der aktuellen Entwicklung von ineinandergreifenden Notfällen – von Krieg in Europa bis Pandemie vor der Haustür – wollen die Privatsender mit dieser detaillierten und fallstarken Studie helfen, Sicherheit und Orientierung in die Gefühlslage eines ganzen Landes zu bringen. “

Über Kantar

Kantar, ehemals formierend unter dem Namen Infratest (München) und Emnid (Bielefeld), ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Marketing-Daten und -Analysen.
Kantar ist in über 90 Märkten als Marktforschungsinstitut global und lokal agierend. Auf Initiative der Privatradios in Baden-Württemberg wird mit dem Baden-Württemberg-Report ein gesellschaftliches Stimmungsbarometer erstellt – mit über 1000 Interviews im Monat von September bis Dezember.
Der Baden-Württemberg-Report ist repräsentativ für die Online-Bevölkerung ab 16 Jahren und ist seit Anfang September 2022 im Feld – quotiert nach Alter, Geschlecht und Region.

Über PRIVAT.RADIO

PRIVAT.RADIO in Baden-Württemberg ist eine Gemeinschaftsinitiative der in Baden-Württemberg lizenzierte und niedergelassenen, privaten Radioanbieter. Der Zusammenschluss zeigt die Stärke des privatwirtschaftlich und beitragsfrei finanzierten, unabhängigen Radios im Land. Die Leistungsdaten gibt es hier. 

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