Karlsruhe (pm/tk) – Die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) und das Land Baden-Württemberg haben einen neuen Verkehrsvertrag unterzeichnet. Unter anderem ist darin das „Karlsruher Modell“ – also die Schienenverbindung von Stadt und Land – für die nächsten 15 Jahre gesichert. Außerdem sollen die Verbindungen zwischen Karlsruhe, Bretten und Heilbronn verbessert werden. In den vergangenen Jahren waren umfangreiche Verhandlungen zwischen mehreren Partnern nötig gewesen, um die konkrete Ausgestaltung des neuen Verkehrsvertrags zu klären. Um die Direktvergabe der Verkehrsleistungen an die AVG zu ermöglichen, war eigens eine Gruppe von Behörden gegründet worden. Deren Vertreter konnten nun mit ihrer Unterschrift gemeinsam die AVG für die kommenden 15 Jahre beauftragen.
Ein historischer Tag für den Erhalt des „Karlsruher Modells“ und ein starkes Signal in Richtung Verkehrswende: Die AVG wurde am Mittwoch durch die Unterzeichnung eines neuen Verkehrsvertrags damit beauftragt, im Netz 7a Los 1 (Stadtbahn Karlsruhe) für 15 weitere Jahre die Verkehrsleistungen auf ihren Stadtbahnlinien in der Region zu erbringen. Die vergebene Verkehrsleistung beläuft sich auf die stolze Zahl von 10,8 Millionen Zugkilometern. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann setzte bei einer Feierstunde in Karlsruhe seine Unterschrift unter den neuen Vertrag.
Auch werden in den nächsten Jahren neu beschaffte „Tram-Trains“ die AVG-Flotte verstärken und modernisieren. Der neue Verkehrsvertrag beinhaltet für die Stadtbahnlinien zahlreiche Optimierungen und Anpassungen im Fahrplanangebot. „Die Fahrzeit zwischen Bretten und dem Karlsruher Hauptbahnhof verkürzt sich durch die neuen Züge beispielsweise um 15 Minuten, zwischen Oberderdingen und Freiburg wird es Fahrzeitgewinne von 26 Minuten geben und die Anbindung zum Frankfurter Flughafen reduziert sich von Bretten aus um 21 Minuten. Das ist ein Quantensprung“, sagte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.
Verkehrsminister Winfried Hermann stellt die Bedeutung des neuen Verkehrsvertrags für die Mobilitätswende in den Vordergrund: „Mit dem neuen Verkehrsvertrag sichern wir in Direktvergabe das technisch einzigartige Karlsruher Modell bis 2037. Die Regionalstadtbahn fährt die Fahrgäste aus der Region auf Eisenbahngleisen und in der Stadt auf Stadtbahngleisen komfortabel und sicher. Ab Mitte des Jahrzehnts werden neue Fahrzeuge eingesetzt, die kostengünstig von der landeseigenen Schienenfahrzeuggesellschaft beschafft werden. Das gute Angebot wird damit noch besser. So gewinnen wir neue Fahrgäste und treiben die Verkehrs- und Mobilitätswende voran. Unser Ziel: Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030.“