5 FinTech-Ideen, die unseren Alltag enorm erleichtern

15. April 2019 , 10:12 Uhr

Anfangs war das Internet als Kommunikationsmedium Akademikern vorbehalten. Inzwischen sind weite Teile der Bevölkerung online. Zielgruppen und Märkte, die nicht nur für Online Shops interessant sind. FinTech – Dienstleister rund um Finanzen – verändern die Art und Weise, wie viele Haushalte und Verbraucher heute mit Geld umgehen. Beispiel E-Wallets: Viele junge Nutzer verwenden die elektronischen Geldbörsen, um Geld zu verschicken – ohne, dass die Hausbank davon einen Euro zu Gesicht bekommt.

Wallets sind letztlich aber nur ein Beispiel, wie FinTechs heute den Alltag beeinflussen. Gerade im mobile Payment oder im Zusammenhang mit dem Wertpapierhandel sind es Start-Ups, die etablierten Banken und Broker zunehmend unter Druck setzen. Wie verändert sich der Alltag damit ganz konkret?

1. E-Wallets machen vieles leichter

Seit Jahren boomt auch in Deutschland das Onlineshopping. Dabei ist das Internet erst seit wenigen Jahren so weit verbreitet, dass ein großer Teil der Bevölkerung über ein schnelles Netz verfügt. Mit dem neuen 5G Netz und Glasfaser will die Regierung noch einmal aufs Gas treten. Dabei ist die Bandbreite letztlich nur Teil des Ganzen.

Dass sich Online Shops durchsetzen und dem stationären Handel Konkurrenz machen können, hat auch etwas mit dem stetigen Wachstum der Logistikbranche – und FinTechs – zu tun. Letztere kümmern sich um die schnelle Bezahlung von Waren und Dienstleistungen. Wie würde die Shoppingwelt ohne Wallets wie PayPal oder Skrill und SOFORT aussehen?

Onlineshopping würde Tage dauern

Ohne Wallets wären nur drei Zahlungsarten möglich:

Verbraucher müssten tagelang darauf warten, dass der Händler – bei der Vorkasse – die Ware verschickt. Nachnahme kostet meist einen Aufpreis und den Kauf auf Rechnung gibt es meist nur für wiederkehrende Kunden oder nach einer Bonitätsprüfung.

E-Wallets haben in der Vergangenheit eine Lücke geschlossen – in dem sie Zahlungsabläufe sehr stark vereinfacht und beschleunigt haben. Hintergrund: Das Wallet zahlt den Einkauf aus vorhandenem Guthaben, der Händler kann seine Waren umgehend für den Versand freigeben.

Wallets werden zu Geldbörsen

Moderne E-Wallets haben inzwischen noch einige weitere Vorteile. Etablierte Wallets sind inzwischen teils im Besitz einer Bankenlizenz. Und dürfen damit ganz andere Serviceleistungen anbieten. Bei vielen dieser Anbieter ist es inzwischen möglich, eine Kreditkarte oder das Bankkonto zu hinterlegen.

Auf diese Weise muss auf dem Wallet kein Guthaben mehr vorhanden sein. Nutzer können Zahlungen einfach über ihre Kreditkarte oder das hinterlegte Bankkonto abbuchen lassen. Auf diese Weise sind einige der E-Wallets in den letzten Jahren zu echten Geldbörsen für Onlineshopping und Co. geworden.

2. Robo-Advisor – Aktienhandel durch einen Algorithmus

Entscheidungen beim Wertpapierhandel werden auch von Emotionen beeinflusst – was zu Fehlern führen kann. Robo-Advisor setzen allein auf Algorithmen – sprich Zahlen und Fakten. Damit sind deren Entscheidungen ausschließlich Data-Driven. Gleichzeitig erreichen Robo-Advisor einen hohen Automatisierungsgrad und können verschiedene Anlagestrategien – etwa in Bezug auf die Portfoliomischung oder den Risikograd – erreichen.

Damit wird als ein Ziel verfolgt, den Wertpapierhandel einer breiten Zielgruppe zugänglich zu machen. Eine solche Automatisierung kommt Anlegern entgegen, die wenig Zeit haben, sich sehr aktiv ums Depot zu kümmern. Robo-Advisor sind ein ausbaufähiger Markt – auch was Performance und Komplexität betrifft. Aber: Vom Grundsatz her ist dieser Bereich auf jeden Fall interessant.

3. Volldigitale Kreditanträge

Wer einen Kredit beantragen will, muss Formulare ausfüllen, Einkommensnachweise einreichen und den Kreditvertrag unterschreiben. Der Weg zur Bank scheint unausweichlich, vor Allem wenn man auf der Suche nach einer spezielleren Lösung ist. Allerdings haben auch hier FinTech-Unternehmen in den letzten Jahren zu einer erheblichen Vereinfachung beigetragen.

Inzwischen sind Rahmenbedingungen und Technik soweit, dass Verträge auch volldigital abgeschlossen werden können. Sprich Kreditnehmer können den gesamten Antrag von zu Hause aus online erledigen. Dies gilt allerdings oft nur für herkömmliche Darlehen. Spezialkredite wie der Kredit ohne Schufa oder Finanzierungen für Selbständige sind so noch nicht möglich.

VideoIdent der erste Schritt

Eine wichtige Hürde in der Kreditvergabe ist immer noch die Authentifizierung des Verbrauchers. Hier war lange das PostIdent-Verfahren Standard. Mit VideoIdent hat sich das Ganze verändert. Über:

mit Webcam und Internetverbindung können Serviceprovider die Identität eines Nutzers prüfen. Was hier noch als Hürde bleibt, ist die Übermittlung der Antragsformulare sowie die Signatur – sprich die Unterschrift.

Elektronische Signatur ersetzt Unterschrift

Mit eIDAS, einer Verordnung der EU, wurde letztlich die Grundlage geschaffen, dank derer sich Kreditverträge heute auch volldigital abschließen lassen. Im Kern geht es darum, dass nicht mehr die handschriftliche Unterschrift zwingend nötig ist. Eine elektronische Signatur kann deren Aufgabe übernehmen. Damit können Verbraucher ein Darlehen auch abschließen, ohne den Vertrag unterschreiben zu müssen. Für FinTechs ist dieser EU-Beschluss die Voraussetzung, um das volle Potenzial der Onlineverträge ausschöpfen zu können.

4. Crowdlending – Kreditvergabe der Zukunft

FinTechs haben nicht nur das Zahlungsverhalten vieler Verbraucher im Netz verändert. Und machen nicht nur die Kreditvergabe einfacher. Zu den Bereichen, in denen FinTechs Banken zunehmen „auf die Füße“ treten, gehört auch das Finanzierungsgeschäft.

Dabei fokussieren sich FinTechs auf ein Nischenprodukt, das bis dato für viele Verbraucher eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Die Rede ist vom sogenannten Crowdlending. Bekannt auch als P2P-Kredit (Peer to Peer) oder Privatkredit, greift die Idee dahinter ein eigentlich altes Konzept wieder auf.

Verbraucher leihen sich Geld nicht bei einer Bank, sondern von Dritten (Privatpersonen). In dieser Form existiert der Kredit bereits seit Jahrhunderten. Durch das moderne Bankwesen an den Rand gedrängt, wächst die Crowdlending-Sparte – auch wenn sie nicht komplett ohne Banken auskommt.

Schwarmfinanzierung gegen das Ausfallrisiko

Zu den Besonderheiten des Crowdlending gehört die Tatsache, dass Kreditnehmer zuerst ihr Finanzierungsvorhaben, wie:

1.      Umschuldung

2.      Autokauf

3.      Modernisierung

4.      Mobiliar

vorstellen und ein Kreditprojekt daraus machen müssen. Anschließend wird das Ganze bewertet, die Bonität eingeschätzt und das Projekt freigeschalten. Danach kann Kapital von – im Normalfall mehreren Kreditgebern – eingeworben werden.

Diese Verteilung eines Kreditprojekts auf viele Schultern ist ein wesentlicher Kernaspekt des ganzen Systems. Auf diese Weise wird für den einzelnen Geldgeber das Ausfallrisiko gestreut. Bei der Abwicklung von Zahlungen und dem Ausreichen des Darlehens geht es aber nach wie vor nicht ohne Banken.

5. Mobile Payment


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Bezahlen im Internet war bereits ein riesiger Schritt nach vorn. Seit einigen Jahren rückt das Smartphone als Wallet zunehmend in den Mittelpunkt. Heute nutzen laut einer BITKOM-Analyse 8 von 10 Deutschen ein Smartphone – und haben es täglich dabei. Mit dessen Hilfe lässt sich das bargeldlose Zahlen noch deutlich einfacher gestalten.

Im Kern setzen FinTechs dabei auf mehrere Techniken, die sich im Zuge der Digitalisierung entwickelt habe. Auf der einen Seite geht es um Apps, die sich heute auf fast jedem Smartphone installieren lassen. Je besser die Geräte geworden sind, desto mehr Ressourcen stehen den Apps zur Verfügung.

Der zweite Punkt umfasst NFC-Chips. Diese sind heute in vielen Geräten verbaut und ermöglichen eine kontaktlose Kommunikation über kurze Distanzen (wenige Zentimeter). Werden:

verknüpft, kann in Geschäften einfach bezahlt werden. Mobile Payment hat aber noch eine andere Facette. Inzwischen sind FinTechs am Markt, welche neben kontaktlosem Bezahlen auch Transaktionen im Internet über Smartphones abwickeln.

Hier ist wieder der Dreh- und Angelpunkt eine App. Nutzer müssen die Zahlungsinformationen bzw. die Handynummer angeben und autorisieren Zahlungen einfach via Push-Nachricht.

Fazit: FinTech Unternehmen sorgen für Wirbel

PayPal ist inzwischen fast schon ein Dino, wenn es ums Bezahlen im Internet geht. In vielen Bereichen der Digitalisierung herrscht Aufbruchsstimmung. Und es sind gerade FinTech Unternehmen, die hier für frischen Wind sorgen. Entwickler und junge Finanzexperten gehen mit einer anderen Sicht an Problemstellungen heran. Das Ergebnis sind völlig neue Lösungen und Ideen, wenn zum Beispiel um das Bezahlen mit dem Smartphone geht. Und auch in Bezug auf das Abschließen von Kreditverträgen sorgen FinTechs dafür, dass sich eine ganze Branche auf lange Sicht wird verändern müssen.

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