Nach deutlichen Pannen beim ersten bundesweiten Warntag vor zwei Jahren ist in Baden-Württemberg erneut unter anderem mit Sirenen-Alarm der Ernstfall geprobt worden. Neben dem Heulton wurden am Donnerstag um 11.00 Uhr auch Hinweise über Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf Handys gesendet. Beim bundesweiten Warntag testet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, wie gut die technische Infrastruktur funktioniert. Die Entwarnung kam wie geplant um 11.45 Uhr.
Beim Testlauf setzten viele Kommunen neben Sirenen auch auf digitale Direktnachrichten. Per «Cell Broadcast» auf Handys und andere Mobilgeräte gesendete Warnungen gab es erstmals in den meisten Städten und Gemeinden, sie läuteten pünktlich und lautstark über viele Geräte. Beim dem System geht eine Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt Empfang hat. Unter anderem in Japan und den USA versenden die Netzbetreiber schon seit Jahren Nachrichten über Cell Broadcast. Gewarnt werden sollte zudem über Radio und Fernsehen und über Warn-Apps wie Nina. Auch sollte die Warnung auf Stadtinformationstafeln zu lesen sein.
Allerdings war bereits im Vorfeld klar, dass viele Sirenen auch am zweiten Warntag stumm bleiben würden. Großstädte wie Freiburg verzichteten bewusst auf Sirenenproben, in anderen Gemeinden gibt es nur noch wenige oder gar keine Sirenen mehr, die funktionieren.
Beim ersten bundesweiten Warntag 2020 war einiges schief gelaufen. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als «fehlgeschlagen» bezeichnet. Wie es dieses Mal gelaufen ist, darum bittet das Ministerium die Bürger um Rückmeldungen unter https://warntag-umfrage.de