Zuzahlungen für Pflege in Südwest-Heimen erneut gestiegen

22. Juli 2025 , 04:04 Uhr
Die Pflege im Heim wird für die Bewohner immer teurer: Im Südwesten müssen sie sogar mehr aus eigener Tasche bezahlen als im Bundesdurchschnitt.

Südwesten beim Eigenanteil mit an Spitze

Wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab, waren am 1. Juli demnach in Baden-Württemberg im ersten Aufenthaltsjahr durchschnittlich 3.400 Euro zu überweisen – 220 Euro mehr als zum 1. Juli vergangenen Jahres, wie die der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Daten zeigen.

Im Länder-Vergleich war die Pflege im Heim nur in Bremen (3.449 Euro), Nordrhein-Westfalen (3.427 Euro) und im Saarland (3.403 Euro) teurer.

Die Pflegeversicherung trägt nur einen Teil der Heimkosten. Die Bewohner müssen sich bei Pflege, Betreuung, Unterkunft, Verpflegung, Investitionen in den Einrichtungen und Ausbildungskosten beteiligen.

Je länger im Heim, desto günstiger

Bei den selbst zu zahlenden Summen kommt es auf die Aufenthaltsdauer an, weil sich danach Entlastungszuschläge richten, die Pflegebedürftige neben den Leistungen der Pflegekassen bekommen. Der Eigenanteil für die reine Pflege wird im ersten Jahr im Heim um 15 Prozent gedrückt, im zweiten um 30 Prozent, im dritten um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent.

Mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Heimjahr stieg die Zuzahlung aus eigener Tasche nun im Schnitt in Baden-Württemberg auf 2.098 Euro im Monat. Das waren 116 Euro mehr als im Juli 2024. Bundesweit waren es 1.991 Euro (plus 126 Euro).

Ausgewertet wurden nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern. Zum Verband gehören etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.

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