Stuttgart (dpa/tk) – Kurz vor dem Ruhestand spricht Winfried Kretschmann über das Loslassen, seine Pläne nach der Politik – und warum er sich eigentlich noch nicht mit der Zeit danach befassen darf.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, studierter Lehrer, kann sich nach seinem Abschied aus der Politik eine Rückkehr an die Schule vorstellen. «Was ich mir gut vorstellen könnte – ich war ja Lehrer – ist, in Schulen zu gehen und mit jungen Menschen über Demokratie zu reden», sagte der 77-Jährige dem «Staatsanzeiger».
Gleichzeitig warnt er davor, sich als amtierender Regierungschef zu früh mit dem Ruhestand zu beschäftigen. «Wenn man sich zu früh damit beschäftigt, nimmt die mentale Präsenz ab.» Das sei gefährlich angesichts der «extrem herausfordernden Zeiten».
Vor allem die Situation der Autoindustrie fordere ihn derzeit noch politisch stark. «Ich war gerade in Brüssel und habe hart für unsere Industrie und unseren Standort geworben.» Da sei man sehr gefordert und müsse «exzellent vorbereitet» sein. «Darum darf man sich nicht groß mit dem Danach beschäftigen.»