Landau (pm/dk) – Große Freude im Zoo Landau: Gepardenjungtier Assama, das Anfang Juli als einziges Jungtier von Gepardenkatze Rose geboren wurde, entwickelt sich nach einem schwierigen Start inzwischen gut. Die kleine Sudan-Gepardin ist acht Wochen alt, mobil und verspielt – ein ermutigendes Signal für ihre weitere Aufzucht und zugleich ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser stark bedrohten Tierart.
Normalerweise bringen Geparden drei bis fünf Jungtiere zur Welt. Einzelgeburten sind selten – und bergen das Risiko, dass der Milchfluss der Mutter versiegt oder das Jungtier instinktiv vernachlässigt wird. So musste das Landauer Team von Beginn an eingreifen und entschied sich nach Rücksprache mit internationalen Fachleuten für eine Flaschenaufzucht. Seitdem kümmerten sich Zoodirektor und Tierarzt Dr. Jens-Ove Heckel sowie seine Frau, Tierärztin Dr. Judith Heckel, rund um die Uhr um Assama.
Die ersten Wochen waren geprägt von gesundheitlichen Problemen: zunächst Schwierigkeiten bei Futteraufnahme und Verdauung, später unerwartete Störungen der Bewegungsfähigkeit. Intensive tiermedizinische Betreuung und Konsultationen internationaler Experten halfen, die Lage zu stabilisieren. „Wir hoffen sehr, dass sich teils noch sichtbare Probleme in der Beweglichkeit und Koordination ihrer Hinterbeine in den kommenden Wochen bei weiterer intensiver pflegerischer und medizinischer Betreuung auswachsen,“ sagt Jens-Ove Heckel.
Seit rund zwei Wochen verbessert sich der Gesundheitszustand sichtbar. Assama ist neugierig, verspielt und wird nun tagsüber auch von verschiedenen Tierpflegern betreut. Schrittweise soll sie – getrennt und vorsichtig – auch Kontakt zu anderen Geparden aufnehmen. Bürgermeister und Zoodezernent Lukas Hartmann betont: „Mit der Handaufzucht von Assama leistet der Zoo Landau einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser stark bedrohten Tierart. Mein besonderer Dank gilt dem Ehepaar Heckel, das sich in den ersten Wochen mit großem Engagement und unermüdlichem Einsatz um das Jungtier gekümmert hat.“
Der Zoo Landau beteiligt sich mit Assama am Europäischen Ex-situ-Programm (EEP) für den Nordöstlichen Geparden, auch Sudan-Gepard genannt (Acinonyx jubatus soemmeringii). Diese Unterart ist laut Weltnaturschutzunion IUCN stark gefährdet, vor allem durch Lebensraumverlust, Bejagung und illegalen Jungtierhandel. In Europa leben derzeit nur 43 Tiere in 16 Zoos. In Deutschland gibt es neben Landau lediglich noch eine ältere Katergruppe im Tierpark Berlin.
Mit Assamas Entwicklung verbindet sich deshalb nicht nur die Hoffnung auf ein gesundes Aufwachsen des Jungtiers, sondern auch auf einen langfristigen Beitrag zum Erhalt dieser seltenen Raubkatzen.