Karlsbad (dpa/dk) – Vier tote Ziegen, fünf weitere verschwunden – und wieder rückt der Wolf in den Fokus. In Karlsbad (Kreis Karlsruhe) wurden am 16. Oktober gleich mehrere Tiere Opfer eines Angriffs. Ob tatsächlich ein Wolf dahintersteckt, ist bisher unklar. „Ein Wolf als Verursacher bei diesem Vorfall in Karlsbad kann aktuell weder ausgeschlossen noch bestätigt werden“, teilte das Umweltministerium in Stuttgart mit.
Um Gewissheit zu bekommen, werden genetische Abstrichproben im Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik analysiert. Außerdem erfolgen pathologische Untersuchungen am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe. Erst die Ergebnisse sollen Klarheit bringen, ob der Wolf erneut zugeschlagen hat.
Die Gemeinde Karlsbad befindet sich im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald. In solchen Regionen unterstützt das Land Tierhalter dabei, geeignete Zäune oder Herdenschutzhunde anzuschaffen. Bereits Anfang September war im Schwarzwald der Wolf als Angreifer eindeutig nachgewiesen worden: In Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) waren mehrere Schafe tot aufgefunden worden, fünf Tiere verendeten, weitere mussten aufgrund schwerer Verletzungen getötet werden.
Nach Angaben der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg wurden zuletzt vier sesshafte Wölfe im Land nachgewiesen: ein Rüde im Grenzgebiet der Landkreise Schwarzwald-Baar und Tuttlingen, zwei Tiere im Nordschwarzwald und ein Wolf im Südschwarzwald. Ein Rudel gibt es aktuell nicht. Tiere gelten als sesshaft, wenn ihre Spuren mindestens sechs Monate lang nachweisbar sind. In der Vergangenheit war die Zahl höher, einige Wölfe wanderten ab oder wurden überfahren.