Zehntausende beim Müllsammeln an Flussufern erwartet - Karlsruhe beteiligt sich an "Rhine Clean Up"

10. September 2021 , 08:00 Uhr

Karlsruhe (dpa/pm/lk) – Viele werfen achtlos Müll an Gewässern weg. Mit Müllsammelzangen und Plastiksäcken bewaffnet wollen Helfer Hunderte Kilometer Uferstreifen säubern. Auch die Stadt Karlsruhe beteiligt sich am „Rhine Clean Up“ entlang des Rheinufers.

Zehntausende Helfer in Deutschland

Zehntausende freiwillige Müllsammler erwarten die Initiatoren der Aktion „Rhine Clean Up“ an diesem Samstag an Flussufern in Deutschland und mehreren Nachbarstaaten. „Wir gehen davon aus, dass wir die 40.000 diesmal auf jeden Fall knacken werden“, sagte einer der Initiatoren, Joachim Umbach. Vor einem Jahr hatten an einem Aktionstag rund 35.000 Freiwillige die Ufer der Flüsse Rhein, Mosel und Ruhr von insgesamt 320 Tonnen Abfällen befreit. Diesmal, im vierten Jahr von „Rhine Clean Up“, kommen laut Umbach erstmals auch die Flussufer von Main, Lahn, Nahe, Kinzig und Selz dazu.

Karlsruhe beteiligt sich an Rheinsäuberung

Der Rhein soll wieder von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung bei Rotterdam gesäubert werden. Rund 300 Gruppen haben bei der Aktion 2020 mitgemacht. Diesmal sind nach Umbachs Worten auch Teilnehmer in Österreich, Liechtenstein, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und in der Schweiz dabei. Auch die Stadt Karlsruhe beteiligt sich erneut an der Rheinsäuberung. In der Fächerstadt startet am Samstag die dreiwöchige Aktion „Dreck-weg im Herbst 2021“. In diesem Rahmen nimmt das Amt für Abfallwirtschaft dann auch gleich am ersten Tag am Event „RhineCleanUp“ teil.

Kuriose Funde wie Uhr, Hund und Handgranate

In Düsseldorf und Köln hatten laut den Initiatoren am 12. September 2020 jeweils mehr als 2.000 und in Duisburg, Mainz und Mannheim mehr als 1.000 Helfer Unrat beseitigt. Längst gab es Umbach zufolge auch seltene Funde. Beispielsweise 2019 in Düsseldorf eine goldene Uhr eines älteren Mannes, die er zurückbekommen habe, 2020 am baden-württembergischen Rhein-Nebenfluss Wiese ein kleiner lebender Hund in einer Tasche und 2019 in Mainz eine Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg. Im Rhein bei Köln seien im vergangenen Jahr von Brücken geworfene E-Scooter entdeckt worden.

Müll soll nicht in Weltmeere gelangen

Die Initiatoren erklärten: „Jährlich landen Unmengen von Müll in den Weltmeeren. Millionen von Tonnen Plastik belasten die Natur. Ein Großteil des Mülls gelangt über die Flüsse in die Meere.“ Ziel der Säuberungen an Flussufern sei es, „ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Müll nicht achtlos weggeworfen oder besser noch von vornherein vermieden wird“. Joachim Umbach, einst Chefredakteur der „Schwäbischen Zeitung“, sagte in Düsseldorf, sein Eindruck sei, dass mit dem Boom des Online-Handels in Corona-Zeiten der Verpackungsmüll zugenommen habe. Party-Abfälle auf Rhein-Wiesen seien dagegen wohl etwas weniger geworden.

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

20.02.2024 Karlsruher Richter kassieren Freispruch für Klimaaktivisten - Urteil lückenhaft Karlsruhe (dpa) – Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat am Dienstag einen Freispruch wegen Nötigung im Falle einer Straßenblockade durch einen Klimaaktivisten gekippt. Eine grundsätzliche Entscheidung, ob es sich in diesem Falle um Nötigung handelte, wurde aber nicht getroffen, wie aus der Entscheidung hervorgeht. Fall geht zurück ans Amtsgericht Das Urteil des Amtsgerichtes Freiburg, das einen 32-Jährigen freigesprochen hatte, sei 10.01.2024 Die Mehrwertsteuer ist gestiegen – jetzt müssen Gastronomen den Gürtel enger schnallen Region (lea) – Essen gehen, oder doch lieber selbst kochen? Diese Frage wird sich in zahlreichen Haushalten mit Blick in den Geldbeutel im neuen Jahr häufiger stellen. Denn zum Jahreswechsel klettert die Mehrwertsteuer von sieben wieder auf den vor-Pandemie-Satz von 19 Prozent. Von Kanzler Scholz‘ Aussage, die Mehrwertsteuer werde nie wieder abgeschafft, ist angesichts von 27.12.2023 Viele Arztpraxen bleiben diese Woche aus Protest geschlossen Berlin (dpa) – Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik von Bundesminister Karl Lauterbach haben Ärzteverbände dazu aufgerufen, Hausarzt- und Facharztpraxen bundesweit zwischen den Jahren geschlossen zu halten. Die für Mittwoch bis Freitag geplante Aktion ist Teil der Kampagne «Praxis in Not», die von mehr als 20 Verbänden unterstützt wird. «Praxis in Not» Der Virchowbund der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte rechnet damit, 29.11.2023 Wintereinbruch - wie es im Südwesten Richtung Advent geht Südwesten (dpa/svs) – Der November verabschiedet sich mit Eiseskälte statt Schmuddelwetter aus Baden-Württemberg. Autofahrer müssen weiter aufpassen: Es schneit auch in den kommenden Tagen im Südwesten. Dafür könnten sich einige Baden-Württemberger über ein weißes erstes Adventswochenende freuen.