Karlsbad (pm/dk) – Der Verdacht hat sich bestätigt: Der Angriff auf mehrere Ziegen in Karlsbad Mitte Oktober geht tatsächlich auf das Konto eines Wolfs zurück. Das teilte das Umweltministerium Baden-Württemberg mit. Eine genetische Untersuchung des Senckenberg Zentrums für Wildtiergenetik habe den Nachweis erbracht – es handelt sich um einen Wolf mit dem Haplotyp HW22.
Am 16. Oktober waren in Karlsbad vier tote und fünf verschwundene Ziegen gemeldet worden. Inzwischen sind vier der vermissten Tiere wieder aufgetaucht. Die Untersuchungen der Abstrichproben ergaben nun eindeutig: Der Wolf war der Verursacher – klassifiziert als C1-Nachweis, also gesichert. Welche individuelle Wolfs-ID hinter dem Angriff steckt, wird derzeit noch ermittelt.
Die Gemeinde Karlsbad gehört zum Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald. In diesen Regionen unterstützt das Land Tierhalter finanziell bei der Anschaffung von Herdenschutzzäunen oder -hunden, um Weidetiere besser zu schützen.
Schon im September war im Schwarzwald ein Wolf als Angreifer nachgewiesen worden. Damals wurden in Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) mehrere Schafe gerissen. Nach Angaben der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg leben derzeit vier sesshafte Wölfe im Land – zwei davon im Nordschwarzwald, einer im Südschwarzwald und ein weiterer im Grenzgebiet Schwarzwald-Baar/Tuttlingen.