Wildwechsel im Frühling: Jetzt besonders vorsichtig fahren!

10. April 2025 , 04:35 Uhr

Region (ms) - Mit dem Frühling erwachen auch die Wildtiere – und das kann für Autofahrerinnen und Autofahrer gefährlich werden. Warum es jetzt häufiger zu Wildunfällen kommt und wie ihr euch richtig verhaltet, erklärt Lucas Lassak von der LVM Versicherung im Interview.

Warum steigt im Frühling die Gefahr von Wildunfällen?

Mit der Umstellung auf die Sommerzeit fällt ein Teil des morgendlichen Berufsverkehrs wieder in die Dämmerung – genau dann, wenn viele Tiere besonders aktiv sind. Rehe, Wildschweine und Kaninchen sind jetzt nicht nur auf Futtersuche, sondern auch auf Revierwanderung. Dabei legen sie größere Strecken zurück und überqueren häufig auch Straßen.

„Besonders geschlechtsreife Tiere sind viel unterwegs und kreuzen dann unsere Wege – leider oft unerwartet“, so Lucas Lassak.

Wo ist besondere Vorsicht geboten?

Die gefährlichsten Stellen für Wildwechsel sind laut Versicherungsexperte Lassak die Übergänge zwischen Wald und Feld. Dort ist die Sicht eingeschränkt – Tiere verstecken sich oft in Büschen oder hinter Bäumen und sind erst spät sichtbar.

„Ein kleines Reh mit rund 15 Kilo kann bei 100 km/h eine Aufprallwirkung wie ein ausgewachsener Ochse entfalten – das ist extrem gefährlich, besonders für Motorradfahrer“, warnt er.

Was tun, wenn plötzlich ein Tier auf der Straße steht?

Gerade in der Dämmerung kann es passieren, dass ein Reh plötzlich im Lichtkegel steht – und nicht mehr wegläuft. Dann gilt:

Ein geplanter, kontrollierter Aufprall ist im Ernstfall sicherer als ein unkontrolliertes Ausweichmanöver, das an einem Baum oder im Gegenverkehr enden könnte.

So verhaltet ihr euch nach einem Wildunfall richtig

Wenn es doch zum Unfall kommt, gilt:

  1. Warnblinker einschalten

  2. Warnweste anziehen

  3. Unfallstelle absichern

  4. Tier nicht anfassen! – Verletzungs- und Infektionsgefahr!

  5. Polizei verständigen und auf Bescheinigung für die Versicherung bestehen

„Das Tier könnte noch leben und sich im Überlebenskampf wehren – bitte auf Abstand bleiben und die Profis rufen“, betont Lassak.

Fazit: Augen auf im Frühling!

Der Frühling ist eine schöne Jahreszeit – aber auch eine, in der auf unseren Straßen mehr tierische Gefahr lauert. Wer aufmerksam fährt, die Warnschilder ernst nimmt und bei Wildwechsel richtig reagiert, kann Leben retten – sowohl das eigene als auch das der Tiere.

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

18.12.2025 Tödliches Autorennen bei Bretten – 23-Jähriger vor Gericht Bruchsal (dpa/tk) - Mit Vollgas für Social Media? Ein 23-Jähriger soll sich bei einem nächtlichen Autorennen gefilmt haben – unter Drogen und ohne Führerschein. Ein Unbeteiligter stirbt. Nun beginnt der Prozess. 17.12.2025 Showdown im Karlsruher Gemeinderat: Hier soll gespart werden! Karlsruhe (dk) - Der Karlsruher Gemeinderat steckt mitten in den Beratungen zum Doppelhaushalt 2026/2027 – und damit auch in der Auseinandersetzung mit der sogenannten Sparliste. Oberbürgermeister Frank Mentrup hatte sie vorab drastisch als „Liste des Grauens“ bezeichnet. Jetzt zeigt sich: Gespart wird an vielen Stellen, teils auch bei den Stadträtinnen und Stadträten selbst. Doch nicht jeder Kürzungsvorschlag kommt durch – und manches wird abgeschwächt oder sogar gestoppt. Ein Überblick über 17.12.2025 Missbrauch von Kindern per Livestream – Cybercrime-Zentrum Karlsruhe ermittelt Karlsruhe (dpa/tk) - Ein Mann aus Baden-Württemberg soll sexuellen Missbrauch von Kindern auf den Philippinen in Auftrag gegeben haben, um die Taten im Livestream zu verfolgen. Er wurde festgenommen, wie das Cybercrime-Zentrum in Karlsruhe mitteilte. 15.12.2025 Expertenkommission legt Spar- und Reformplan für Baden-Baden vor Baden-Baden (pm/dk) - Wie geht es finanziell weiter mit Baden-Baden? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer externen Expertenkommission, die in den vergangenen Monaten die Finanzen der Stadt unter die Lupe genommen hat. Jetzt ist klar: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Die Fachleute empfehlen einen harten Konsolidierungskurs – und der wird auch für die Bürgerinnen und Bürger spürbare Einschnitte mit sich bringen.